Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
13.1951, Heft 2.1951
Seite: 78
(PDF, 11 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-02/0036
Bischof.156) Das Domkapitel siedelte in jener Zeit von Arlesheim wieder nach
Freiburg über, wo es fortan auch blieb.

Das Departement „Mont terrible" löste man im Jahre 1800 schließlich wieder
auf und gliederte es dem Departement „Haut-Rhin" an.

a.) Die Koalition s kriege.

Auch auf die rechtsrheinischen Gebiete blieben die Vorgänge jenseits des
Flusses nicht ohne Auswirkung, und die kleine Basler Herrschaft Schliengen wäre
mit Sicherheit in den Strudel mitgerissen worden, hätten nicht Stärkere eine Entwicklung
schon im Keime erstickt, die von einigen unruhigen Elementen begonnen
und von Frankreich geschürt und unterstützt wurde mit dem Ziel, die Revolution
auch ins Reich hineinzutragen. Während Markgraf Karl Friedrich von Baden
durch seine Truppen die Ordnung im laufständischen Gebiet des Bischofs von
Straßburg um Ettenheim und in einigen benachbarten klösterlichen Territorien
im August 1789 wiederherstellte, beugte er in der oberen Markgrafschaft vor,
indem er nach Rötteln und Badenweiler einige Einheiten abstellte, worauf es
die wenigen Aufwiegler in Lörrach vorzogen, sich auf Schweizer Boden in Sicherheit
zu bringen. Selbst wenn im bischöflich-Baseischen Gebiet um Schliengen und
Istein einige Unzufriedene waren, was bei der ausgesprochen nachlässigen und
wenig belastenden Regierungsweise des Landesherrn kaum wahrscheinlich ist —
jedenfalls wird nichts darüber berichtet —, so hielt sie die Anwesenheit der
badischen Truppen in der Nachbarschaft von jeder aufrührerischen Tätigkeit ab.

Außer dem vereinzelten kurzen Aufflackern von Unruhen gleich in der
Anfangszeit der Revolution in Frankreich, schloß sich die Bevölkerung rechts des
Rheins auch nach der Besetzung durch die Franzosen nirgends der revolutionären
Bewegung an. Selbst als ein Befehl des Direktoriums vom 17. April 1796 den
Agenten Poterat ermächtigte, allen Einwohnern Badens, des Breisgaues und der
angrenzenden Lande, die sich von ihrem Fürsten unabhängig zu machen wünschten
, den Schutz Frankreichs zu verheißen157) und dieser seine Tätigkeit aufnahm,
hielt sich das Volk zurück. Auch die Verteilung aufrührerischer Schriften von Basel
her zu der Zeit, als der Kongreß 1797 in Rastatt zu tagen begann und das französische
Heer weite Teile des badischen Landes besetzt hielt, fand keinen
Widerhall.

Um so mehr war dieses Gebiet zum Schauplatz des Krieges geworden. Als am
20. April 1792 Preußen und Österreich an Frankreich den Krieg erklärten, begann
man in Baden und Vorderösterreich sofort mit der Mobilisierung laller wehrfähigen
Männer zwischen 18 und 50 Jahren und der Aufstellung einer Landesmiliz
.158) Ob und in welcher Stärke die bischöflichen Dörfer der Herrschaft Schliengen
zu diesem Zeitpunkt oder nach Erklärung des Reichskrieges im März 1793
zu der Aktion herangezogen wurden, ist nirgends ersichtlich. Fest steht jedoch,
daß 1793, als die Franzosen den Breisgau bedrohten und das schwäbische Kreis-
schreibeamt den Landsturm aufbot, die wehrfähige Mannschaft mit großem Eifer
und mit Begeisterung auch nach Schliengen, das als einer von verschiedenen
Sammelpunkten bestimmt war, zusammeneilte.159) Freiherr von Andlau als Kommandeur
des Schliengener Corps organisierte und übte seine Leute. Inzwischen
bewachten 500 Mann vom Emigrantenheer des Prinzen Conde bis zum Jahre 1795

') Bury: a. a. O., Seite 369.

) von Weech: Badische Geschichte, 449.

') Badischer Militäralmanach, Band 1860, Seite 105.

) Bader: Die ehemaligen Breisgauischen Stände, Seite 140.

78


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-02/0036