http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0035
3. Das Datum „19./20. Jahrhundert" bezeichnet Flurnamen, deren Quellen
vorwiegend nur auf die mündliche Überlieferung zurückgreifen oder
nur im Grundbuch (aus dem Jahre 1885) verzeichnet sind. Selbstverständlich
reicht ihr Alter zum Teil genau so weit in die Vergangenheit,
wie die in Berainen gefundenen.
4. Im allgemeinen werden die mundartlich geschriebenen Namen möglichst
einheitlich im Schriftdeutschen wiedergegeben, wenn es die Form und
Sachkenntnis zuläßt; andernfalls wird die überlieferte Form oder werden
beide vermerkt.
5. Von den über 500 Namen sind nur etwa 50 im Isteiner und gegen 70
im Huttinger Grundbuch eingetragen. Die meisten stammen aus anderen
Quellen, die im Anhang aufgeführt werden.
Wie reichhaltig und formenfreudig eine solche Welt der Flurnamen eines
Dorfes sein kann, möge nun der (folgende Versuch einer geordneten Übersicht
aller bis jetzt gefundenen Namen zeigen. Verschiedenartig waren die Motive
bei der Namengebung.
Naheliegend ist die Art der Bezeichnung der Grundstücke nach den Lageverhältnissen
, der Bodenform und -gestalt. Kleinere, ebene Flächen am
Berghang heißen „B öden":
Im usseren Boden (am Butzen), am Baselweg, 1475—1775
Düschligboden 1584—1950
Luchsboden 1588—1950 — 1603 Lange Furchen
Muorboden (Wuorboden) 1565—1812 — In der Bitzi — 1950 Neue Matten
Rabboden 1721—1950
Reckholderboden 1565—1712 (im Düschligboden)
Schalmenhaldenboden, zur Almistalden im Buchgraben, 1580
Spittelboden im Düschlig, bei den Reckholderen, 1746—1950
Tannenbergboden im Bischwing 1656—1807
Sämtliche „Boden" liegen im Huttinger Bann.
Bewaldete Höhenzüge nennt der Volksmund meistens „B e r g".
Auf dem Berg 1769—1950
Gemeine Berg 1411
Niedere Berg 1483—1950
Walliser Berg 1706
(Winters-) Weyler Berg 1712 — am Schwabenrain
Grünberg 1611—1950 (Eichwald, Klostergut)
Gründtsberg, 1387—1950 — auf den niederen Berg im Tannental, Huttingen
Hartberg 1494—1950
Hoeberg, 1365 — Wald beim Klösterli
Kaibberg 1483—1950
Lerchenberg 1483—1746 — im Isteiner Zeig
Tannenberg 1387—1950
Ein die Gegend überragender Fels ist die „F 1 u e h"
Flueh 1483—1746; danach die „Gatteren"
Hoehflueh 1387—1950
Heimenflueh 1411
Kesselflueh 19./20. Jahrhundert
Bergabhänge heißen Rain, Halden oder Hohlen, Stalden.
Hübel, Buck, Bühl.
Birkenrain 1772
Buppisrain 1550
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