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Auf der Vorderseite ziehen sich von unten links hinauf die Worte:
MAGD. WILH. M.B.N.D.W. (Magdalena Wilhelmina, Markgräfin von Baden,
geborene Herzogin von Württemberg), von unten rechts hinauf: CAR. AVG.
M. B. ET. H. (Karl August, Markgraf von Baden und Hochberg); oben
steht: ADMINISTR. (bezieht sich auf Magd. Wilh. und Karl August
und muß mit Administratores = Landesverweser in der Mehrzahl aufgelöst
werden); in der Mitte befindet sich ein von 2 Greifen gehaltenes, gekröntes
Ovalschild mit dem Bad. Schrägbalkenwappen auf einem verzierten Sockel,
an dem das Kreuz des Ordens der Treue, des baden-durlachischen Hausordens
, hängt.
Der Hochberger Dukaten zeigt auf der Rückseite einen mit dem Wappen
von Baden-Hochberg (Schrägbalken) und von üsenberg (Flügel) gezierten
Rauchaltar, darunter die Jahreszahl 1738, am Fuß des Altars auf der linken
Seite den Buchstaben H. Die Devise lautet: PRO VESTRA VOTA SALVTE
(Gelübde für Euer Heil).
Auf dem Badenweiler Dukaten sehen wir eine Säule, an deren Vorderseite
im spanischen Schild das Badenweilersche Wappen angeheftet ist, danebenstehend
eine die Rechte zum Schwur emporhaltende Matrone; am
Boden rechts: H.r im Abschnitt: 1738. Die Inschrift lautet: OBSEQVIVM
IVRARE PARATA (Bereit Gehorsam zu schwören).
Der Sausenberg-Röttelsche Dukaten zeigt einen flammenden Altar, daran
im spanischen Schildchen die Wappen von Sausenberg (Oberer Breisgau)
und Rötteln; am Fuß des Altars das Zeichen H und die Jahreszahl 1738. Die
Inschrift lautet: VOBIS PIA COR DA SACRAMVS (Euch weihen wir fromme
Herzen).
Das Zeichen H ist vermutlich der Anfangsbuchstabe vom Namen des
Künstlers; vielleicht ist es der Stempelschneider Joh. Jacob Handmann,
dessen Tätigkeit in B a s e 1 in den Jahren 1740—1796 nachgewiesen ist.
Auf die Huldigung im Unterland besonders geschlagene Dukaten sind
nicht bekannt, die Akten enthalten auch keinerlei Angaben darüber.
Die Dukaten, auch „ Verehrungsdukaten" genannt, wurden den
Landesadministratoren als Geschenk überreicht und sind als Beisteuer der
Landschaften zu den Huldigungskosten zu betrachten. Die Kosten für die
Prägung wurden nach Maßgabe der Schatzungsregister auf die Gemeinden
umgelegt. Der Dukaten wurde mit 4 Gulden 20 Kreuzer berechnet. Für die
Herrschaften Hochberg, Badenweiler und Rötteln wurden 380, 260 bzw. 650
Münzen geschlagen.
Der Badenweiler Oberamtsverweser Salz er schreibt am 14. Oktober
1738 an Rechnunqsrat und Landschreiber E r h a r d t bei der Kassa-Verwal-
tungs- und Landschreiberei Karlsruhe, daß bei Einnehmer Schenk
bereits 1000 fl bereit liegen, die schon vor ein paar Monaten eingezogen
worden seien; Sorge mache ihm, auf welche Weise dieser Betrag zur Landschreiberei
-Kasse gebracht werden könne, da man ihn dem „ordinari Boten"
nicht wohl anvertrauen könne.
Der Röttelsche Landvogt von Leutrum in Lörrach wartete auch
auf einen Geldtransport, um das bei der Einnehmerei bereit liegende Geld
sicher nach Karlsruhe liefern zu können. Aus seinem Schreiben —
ebenfalls vom 14. Oktober — geht hervor, daß er bereits angeregt hat, nochmals
100 Huldigungsdukaten nachschlagen zu lassen, weil jeder geistliche
und weltliche Vorgesetzte gerne einen solchen einwechseln wolle. Er
bemerkt hierzu: Der gestern verstorbene „exemplarische" Pfarrer Eisen-
1 o h r in Tannenkirch habe dessen allerdings nicht mehr nötig. Ob weitere
Dukaten geprägt wurden, geht aus den Akten nicht hervor.
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