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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0024
hatte man auf einer erhöhten Stelle einen Mann mit einem Böller postiert,
um bei Serenissimi Annäherung das erste Zeichen mit dem Böller zu geben.

Markgraf KarlAugust beschleunigte von Kippenheim aus seine
Reise so sehr, daß er mit einer weiteren Chaise schon zwischen 7 und 7.30
Uhr gegen Emmendingen kam, wo der Gottesdienst noch nicht ganz
beendet war. Die übrigen Wagen kamen erst eine Stunde später an. Der
vorgeschobene Posten hatte die zwei Wagen für den Vortrupp der fürstlichen
Reisegesellschaft gehalten; die Mannschaft bei den Böllern auf „der
Burg" aber erkannte rechtzeitig den Fürsten, als er „am Grün" vorüberfuhr
, und noch ehe der fürstliche Wagen die untere steinerne Brücke
erreichte, fingen sie an zu feuern. In guter Ordnung krachten nun die Salutschüsse
von der Burg herunter, bis Karl August gegen das untere
Stadttor kam.

Die Emmendinger Bürgerschaft war aber mit Stadtfahne und Gewehr
schon auf dem Platze. Vom Tor an bis an das Eck gegen die Landvogtei
wo der Fürst Wohnung nahm, stand sie in Parade. Unter dem Rühren der
Trommeln fuhr Karl August durch die Gassen. Beim Absteigen am
Landvogteihaus gaben die Bürgersoldaten eine dreimalige Salve. Darnach
feuerten die auf „der Burg" aufgestellten eisernen Böller eine zweite
Salve ab. Vermutlich wird die Begrüßung durch das Oberamt hier erfolgt
sein.

Eine Stadtbürger-Kompagnie übernahm den Wachtdienst. Im
Landvogteihof wurde eine starke Wache mit Tambour aufgestellt, die Stadttore
besetzt und die Hauptwache samt der Stadtfahne in das ordentliche
Wachthaus auf dem Markt verlegt.

Eine halbe Stunde darauf ging der Fürst in Begleitung der Herren von
üxküll, von Gemmingen, Bürcklin, Hauptmann von Stetten
und anderen Offizieren zu Fuß hinaus gen Niederemmendingen
, um die dort mit ihrer Fahne angetretene Landmiliz zu besichtigen. Von
der Burg herab dröhnte die dritte Salve der Böller. Bei der Ankunft des
Fürsten präsentierte die Mannschaft, die in 4 Gliedern in geraden Linien zu
je 60 Mann aufgestellt war, das Gewehr. Einen vorzüglichen Eindruck
machten die Hochberger Mannen in ihrer kleidsamen Uniform und ihrer
guten Haltung. Die vorgeführten Exerzitien in Marschbewegungen und im
Feuern fielen gut aus, ebenso klappte eine von der gesamten Mannschaft
abgegebene zweimalige Salve.

Der Fürst schritt dann mit den übrigen Herren die Front ab, ging auch
durch die mittleren Reihen, betrachtete genau Mann für Mann und stellte
dabei allerhand Fragen. Er gab schließlich seiner vollsten Zufriedenheit und
großen Freude beredt Ausdruck, versprach jedem Mann eine Spende von
1H Maß Wein und einem halben Laible Brot aus der Burgvogtei reichen zu
lassen und dankte der Miliz für ihre Aufwartung.

Gerade als sich die Herren wieder der Stadt zuwenden wollten, erschienen
noch 6 Mann mit einem Unteroffizier von Gundelfingen, welche
sich verspätet hatten. Sie mußten ihre Übungen vornehmen und ernteten
ebenfalls Lob. Auf dem Weg in die Stadt donnerten abermals die Böller
auf „der Burg".

Im Quartier des Fürsten, in der Landvogtei, erschienen nun der Spezial-
superintendent Kirchenrat Louis, der zugleich Stadtpfarrer zu E m m e n -
dingen war, der Diakon Felder und der gesamte Stadtrat in Mänteln,
um Serenissimi ihre untertänigste Aufwartung zu machen; auch sie wurden
freundlich empfangen.

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