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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-02/0008
möchte, eine Basler Deputation zu empfangen, welche ihm namens des gesamten
Magistrats zu der angetretenen Landesadministration und Ankunft im
Oberland ihre feierliche Gratulation abstatten wolle. Dazu wurde der 16. des
Monats bestimmt. Der Hauptmann wurde zum Mittagessen nach Lörrach
mitgenommen und dann rechtschaffen betrunken an seine Auftraggeber zurückgeschickt
.

Bei der „K alten Herberge"*) wurde eine Stunde haltgemacht und
das „Fundament" zum nächsten Mittagessen gelegt. Eine Menge Zuschauer
aus den benachbarten Dörfern hatte sich eingefunden.

Als der Fürst oberhalb Tumringen auf die Höhe kam**) und auch die
nachfolgende Reisegesellschaft in Sicht kam, wurde von den auf dem Hühnerberg
aufgestellten 24 eisernen Böllern ein Salut von 72 Schuß abgegeben,
welcher bis zur Ankunft in Lörrach dauerte.

Vom Ortseingang bis an das Landvogteihaus, wo der Fürst wohnte,
war die Infanterie, 3 Kompagnien Füsiliere und 2 Kompagnien Grenadiere
, zusammen gegen 300 Mann, mit fliegenden Fahnen, Hautboisten und
klingendem Spiel in Parade aufgestellt. Die Offiziere waren durch silberbordierte
Kamisole ausgezeichnet. Die gesamte Mannschaft trug wie die
Kavalleristen weiße Röcke mit kleinen roten Kragen und Aufschlägen, auf den
Hüten Kokarden in den badischen Farben; die Grenadiere hatten Kappen.

Nachdem Markgraf Karl August seinen Einzug beendet hatte,
marschierte die gesamte Miliz zu Roß und zu Fuß nach dem Schießhausplatz
ab. Die Hauptwache und andere wichtige Posten wurden von der
Miliz bezogen, nachts Zapfenstreich geschlagen, auch patrouilliert. Die übrige
Mannschaft wurde entlassen mit der Weisung, sich andern Tags zu früher
Stunde wieder einzufinden.

Am nächsten Tag wurde mit der Verpflichtung der geistlichen und weltlichen
Diener im unteren Saal des Landvogteihauses begonnen; die
markgräflichen Beamten zu Basel waren dazu befohlen. In Gegenwart des
Fürsten nahmen Präsident von Ü x k ü 11 und Referendar B ü r c k 1 i n
die Vereidigung vor. Nach einer Ansprache des Präsidenten und der Verlesung
des Eides legten die zu Vereidigenden zunächst die Handtreue ab und
beschworen dann das Gelöbnis der Treue mit einem wirklichen Eid. Einzeln
vereidigt wurden: Archivar Drollinger und Registrator L a i b 1 i n , beide
zu Basel, Landvogt von Leutrum, Kirchenrat und Spezial H ö 1 z 1 i n ,
Landschreiber Süß; nach einer gemeinsamen Eidesformel legten den Diensteid
ab: Landkommissar Bertel, Forstmeisterei-Verweser Bischoff, Land-
physikus Dr. Jägerschmid, Geistl. Verwalter Schabhard, die Einnehmer
Grau und Schlitzweg, Bergwerksfaktor Meyer, Frevelschreiber
G y s e r , Gemeinderechnungssteller S t a u f e r. Burgvogt Ludwig
war erst vor wenigen Tagen gestorben; Stadtschreiber Kehl zu Schopfheim
und der zweite Gemeinderechnungssteller G a u p p waren krank.

Während der Feier hielt Landvogt von Leutrum eine „Dank-
sagungsred e". Er drückte die Freude der Röttelschen Diener über das
Erscheinen Seiner Durchlaucht in den Oberen Landen aus und versicherte, daß
alle nach besten Kräften und Vermögen der neuen Herrschaft dienen wollen,
um sich dero neue Huld, Gnad und Gewogenheit zu erwerben. Die Erscheinung
Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht in schwarzen Trauerkleidern erinnere sie
schmerzlich an den Heimgang des Markgrafen Karl. „O, große Not, unser

*) In einer Entfernung von 10 Minuten befindet sich am Weg nach Mappach das

alte Landsgemeindefeld des „Sausenhart". Die Schriftleitung.
**) Es ist die „Lücke".

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