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der Wartung bedarf.4) An seinen Ufern liegen Reben, fruchtbares Ackerland,
Weideland und "Wald. Dort häufen sich die Flurnamen und dort lag wichtigster
Kirchen- und Grundherrenbesitz, z. B. Michelsgarten, St. Martinskapelle, -fried-
hof, -acker und- wald, und Grundstücke der Herrschaft Schaler von Benken.
Auch scheint mir der Name Bietetsacker (um 1746) für ein breites Gelände im
Quellgebiet des Moosgrabens noch eine Erinnerung an die alte Flurbezeichnung
Biet = Bett = gebette festzuhalten. Bezeichnenderweise tauchte der Name
Moosgraben erst 1575 auf, als die Flur gebette verschwunden war (1486).
Leichter finden, wir zem nollen, denn diesen Namen gibt es noch heute
für ein Gewann auf Wittliniger und angrenzend daran auf Wollbacher Gemarkung
. Zum Nollen gehörten wahrscheinlich die Fluren Im Faber, Im freien
Winkel und der Schörler, Namen, die im 15., 16. und 17. Jahrhundert aufkamen
. Die alte Bezeichnung Nollen, so müssen wir annehmen, blieb auf
Wollbacher Gemarkung erhalten, während sich in Wittlingen die neue, Schörler,
durchsetzte.
Zweckmäßigerweise behalten wir die Reihenfolge Studen — Unter dem
Graben des Zinsbuches nicht bei und schreiten zur Untersuchung der Stelle
,,in banno de Schalbach 1 iug cum dimidio und dem graben". Mit dem Graben
auf Schallbacher Gemarkung (Bann) kann nur der Eggraben gemeint sein. Es
handelt sich dabei um das Gelände des Adligers auf Schallbacher und Rümmin-
ger Gemarkung. Der Adliger aber weist sich schon durch den Namen als
Herrschaftsbesitz aus. So wird ein „Frygut im Schalbacher Bann" schon 1483
genannt. Auch heißt es 1772 „Im Adliger gegen Rümmingen, vormals Häglins
Acker". Wie der Name Häglins Acker vermuten läßt, waren um 1500 vielleicht
die Höcklin von Schopfheim Besitzer, deren einer, Heinrich Höcklin
von Schopfheim — Lützelburg, vertrauter Ratgeber des Markgrafen war und
welcher auch den 1500 erwähnten „Höcklissgarten" in Wittlingen besaß. 1659,
1701, 1769 wurde dieses Gewann Königsacker genannt („K. A. unten neben
dem Graben") und gehörte 1701 wieder den Herren von Bärenfels, nachdem es
„neben anderen Lehemsstücken Ao 1630 bey damaliger schweren Kriegsunruhen
aus Irrtum an weyland Martin Andreas König, des XIII. Rats in Straßburg
gewesten Beisitzer" gekommen sein mag.5)
4) Der Moosgraben und die Moosgrabenwacken bildeten Gegenstand wissenschaftlicher
Untersuchungen eines Schweizer Geologen und gingen in die Fachliteratur ein.
Vom Munzenberg aus erstreckte sich der Urmoosgraben bis in den Schweizer Jura, auf
dessen Höhen man Moosgrabenwacken findet.
5) GLA. Urk. des Lehens- und Adelsarchivs, von Bärenfels. 1754 Mai 2. und
1774 Mai 24.
Für alle Flurnamen gilt folgende Aufstellung:
St A B. St. Alban: A (1462), Da, Seite 26 (1284), F (1395), G (1403), H, Seite 947,
948 und 1000—1019 (1483 und 1486), H 9, Heft 2 (1701), J (1489), M (1562),
S (1379), V (1453).
GLA. Beraine 9848 (1506), 7007, (1564), 9851 (1659), 9851 (Im Hellenloch 1659),
9852 (1662), 904 (1663), 4360 (Heuenboden 1690), 9853 (1700), 9854 (1718),
9855 (1769), 9856 (1772), 879 (vor 1566).
UA 18/ 41 Wittlingen, Gülten.
UA 21/470 Wittlingen, Kirchengut.
U A 21 Wittlingen, Schulden.
Pfarrei Wittlingen. Zinsrodel von 1483 und Berain von 1575.
G. A. Wittlingen. Oberamt Rötteln, Erneuerung und Beschreibung 1771/72.
Kirchenzins 1787.
Schatzun'gsbefundbuch 1788.
Gemeindeatlas 1870/75.
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