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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-01/0069
nant, 1 Fähnrich, 1 Feldwaibel, 1 Fourier, 1 Gemeinen Waibel, 1 Feldscher,
2 Trommelschlägern, 1 Pfeifer und 4 Zimmerleuten. Die Mannschaft bestand
aus Doppelsöldnern und Musketieren. Von den 210 Mann dieses Fähnleins
zählten die Mappacher 14 Doppelsöldner und 6 Musketiere. Neben ihnen
standen die Mannschaften von Tannenkirch, Blansingen und die markgräflichen
Leibeigenen aus Schliengen. In die Schwadron „Blauröck" schickte
Mappach einen Reiter, der zur 5. Rotte zählte. 1672 war die Organisation
der Wehrkraft des Landes weitergeschritten. Sie hatte sich den neuen Anschauungen
angepaßt und Kompanien aufgestellt. Unter den 6 Kompanien
zählte Mappach mit Eimeidingen, Märkt, Tannenkirch, Egringen, Rüm-
mingen und einem Teil von Wollbach zur 6. Kompanie, die aus 5 Corporal-
schaften bestand, die sich ihrerseits wieder aus 5 Rotten zu je 6 Mann zusammensetzten
. Die Gesamtstärke betrug 155 Mann. Leibeigenes Fußvolk trat
hinzu aus den Orten Grenzach, Hertingen und Mauchen; es sind 6 Rotten
zu 6 Mann, dazu 2 Reiter, also 36 Mann und 2 Berittene.

Die Schweizer, die nach 1648 ins Land einwandern, kommen auch
nach Mappach und Maugenhard. Die Kirchenbücher sind hierfür die beste
Quelle. Leider fehlen aber die Mappacher Matrikel für den Zeitraum von
1687 bis 1749, während sie für Wintersweiler lückenlos vorhanden sind. Wir
greifen daraus ein Beispiel heraus: den Namen „R o 11 r a", im Volksmund
meist „Rotter" geheißen. 1644 tritt uns die Form „Roterdam" entgegen,
späterhin entwickelt sie sich zu Roterdan, Roterdann, Roterda, Rutra, Rotra.
Die Schweizer kamen aus Welsch-Neuenburg, einer gar aus Hochburgund,
dann aus dem Baselgebiet, viele aus dem Bernbiet, wenige aus dem Zürichbiet
, einer aus der Herrschaft Solothurn. Die Zuwanderer aus den evangelischen
Orten schlössen sich leicht an die Lutheraner des Markgräflerlandes an.
Kaum ein Jahnhundert später flössen wieder Markgräfler nach Siebenbürgen
ab, wie z.B. Euphrosina Ludin (1745) und im gleichen Jahr auch
Katharina Wagner, und wenn auch nicht ausdrücklich Siebenbürgen als Ziel
angegeben ist, so ist wohl jenes Land als Ziel anzunehmen, bewegten sich
doch zwischen 1742 und 1751 Hunderte von Markgräfler Familien und Einzelpersonen
als Verwandte hinunter ins Hochland der „Sachsen", im Arm der
Süd- und Ostkarpaten.

Im Gasthaus des Dorfes wurden darauf die Berichte des Schriftleiters und
des Rechners verlesen. Ein alter Freund aus dem Kanton Tessin hat uns
zur Förderung unserer Arbeit eine Spende von 100.— DM übersandt, nicht
zum ersten Male. Ihm wird der Dank der Arbeitsgemeinschaft übermittelt.
In der Zwischenzeit ist auch ein Beitrag von 500.— DM aus dem Fond des
Herrn Regierungspräsidenten zur Förderung der Heimatkunde eingetroffen
den wir ebenfalls gerne verdanken.

Das Dichtertreffen in Badenweiler, von Hubert Baum trefflich
organisiert, war ein Tag leuchtenden Bekenntnisses zu den Idealen der
führenden Geister, die wie eine Gipfelflur durch die Jahrhunderte des deutschen
Volkes emporragen und dem Denken und Fühlen deutscher Menschen
allezeit beredter Mund gewesen sind. Mit den ehrwürdigen Gestalten im Schnee
des Alters, aber lebhaft und fest im Geiste, vereinigten sich die der mittleren
Jahre, und auch die Frauen fehlten nicht. Es läßt sich schwer in Worte fassen,
was wir erlebten an Wärme und Sicheinsfühlen, aber daß ein solcher Tag überall
einen freudigen Widerhall fand, bewies der starke Besuch der Tagung,. Besonders
wertvoll war das Kennenlernen der Männer und Frauen, um deren
Namen und Werk wir wissen.

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