http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1957-01/0042
Die aus Stein erbaute und mit Schindeln gedeckte, baufällige Kapelle mißt
36 Schuh in der Länge, 15 in der Breite und ist inwendig 10 Schuh hoch.
Der Mattenplatz um die Kapelle ist dem Sigrist zur Benutzung überlassen.
An Kirchengeräten werden ein altes Meßgewand (aus der Pfarrkirche
Waldkirch), zwei Glocken und ein Wasserkessel aus Kupfer genannt. Kelch
ist keiner vorhanden. Der Wert dieser Geräte wird auf 44 fl. geschätzt. —
Zwei gestiftete Messen.
Da die Pfarrkirche weit entfernt ist und in der Kapelle die sonntäglichen
Nachmittagsandachten gehalten werden, wird die Kapelle für unentbehrlich
gehalten.
Bierbronnen (Waldshut): St. Georgskapelle. Klasse II
Der Bericht des Waldvogteiamtes Waldshut vom 24. Okt. 1807 weiß über
den Ursprung der Kapelle nichts anzugeben5). Die Kapelle ist aus Stein, das
Dach mit Schindeln gedeckt. Ihre Länge beträgt samt Turm 60 Schuh, die
Breite 15 Schuh und die innere Höhe 16 Schuh. Über den Zustand äußert
sich der Bericht, daß das Kapellendach frisch gedeckt ist und die Kirchenstühle
erneuert werden sollten. Die Kapelle, eigentlich Filialkirche, steht mitten
auf dem Friedhof, auf dem die Bewohner von Bierbronnen und Aisperg
beerdigt werden. Sie ist schon aus diesem Grunde unentbehrlich, weil die
Toten im Winter nicht zur Pfarrkirche gebracht werden können. Entbehrlich
wäre die Kapelle nur dann, wenn die Orte Bierbronnen und Aisperg nähergelegenen
Pfarreien zugeteilt würden.
An Kirchengeräten werden alte Meßgewänder, ein Kelch aus Kupfer, zwei
Glocken und ein Weih Wasserkessel genannt (Gesamtwert: 142 fl. 20 Kr.).
Brunnadern (Waldshut): Kapelle zur lb. Frau. Klasse II
Nach dem mehrfach erwähnten Bericht des Waldvogteiamtes Waldshut
wurde die Kapelle von der Gemeinde gestiftet und 1778 wieder aufgebaut.
Sie ist aus Stein, das Dach mit Schindeln gedeckt, mißt 36 Schuh in der
Länge, 15 in der Breite und 12 in der Innenhöhe.
Die Kapelle ist unentbehrlich, weil die Pfarrkirche eine Stunde vom Ort
entfernt liegt und deshalb die Nachmittagsandacht dort gehalten wird. Auch
kann die Kapelle ohne Umänderung zu nichts anderem verwendet werden.
Degerfelden (Lörrach): St. Theobaldskapelle. Klasse III
Nach dem Bericht des Oberamts Nollingen vom 14. September 1807 steht
die Kapelle „seit unfürdenklichen Zeiten" und hat bischöfliche Verleihung.
Die als baufällig geschilderte Kapelle, deren Innenausstattung (Altar, Stühle,
Emporekirche) sehr veraltet ist, hat einen ganz baufälligen hölzernen Turm
mit Uhr und Glocke, ist 27 Schuh lang, 17 Schuh breit, mit einem „Vorschuß
" von 13 Schuh.
Im Winter wird abends, im Sommer mittags und abends der Rosenkranz
gebetet. Ferner wird im Sommer jeden Montag früh ein Rosenkranz für
den Segen der Feldfrüchte gebetet.
Die Kapelle, deren Vermögen durch alte Stiftungen und sparsame Verwaltung
zu einem beträchtlichen Kapital angewachsen war — zum Hertener
Pfarrkirchenbau mußten 500 fl. beigesteuert werden —, ist als Gemeindeeigentum
unveräußerlich und könnte „ohne Kränkung dieser Gemeinde nicht
abgeschafft werden".
5) Vgl. Krieger I. 187.
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