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Der 104. Band der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins
enthält im 1. Heft von Gunther Wolf ein unveröffentlichtes Testament Kaiser Friedrichs
IL, von Paul Wentzke eine Darlegung über Freiburg und den hohen Schwarzwald
im Reichskrieg 1672—1679, von Franz Beyerle über den Alamannenfeldzug des
Kaisers Constantius II. von 355 und die Namengebung Constantia (Konstanz), von
Karl Friedrich Wernet über die Bevölkerung der Grafschaft Hauenstein.
Im 2. Heft verbreitet sich Wernet über den Umfang der Grafschaft Hauenstein;
der verstorbene Karl Stenzel hinterließ einen Aufsatz über „Straßburg, Basel und das
Reich am Ende des Mittelalters"; von Medard Barth stammt der Beitrag „Altenberge
sowie Neuen- und Jungberge des Elsaß", worin er fordert, daß auch die Bergnamen
von der Flurnamenforschung erfaßt werden müßten als Zeugen der Erweiterung des
Kulturlandes.
Schwäbische Chroniken der Stauferz^it. 3. Band: Die Chronik
des Klosters Petershausen, herausgeg. von Otto Feger im Auftrag der
Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg.
Der lateinische Text mit gleichzeitiger deutscher Übersetzung eröffnet über das rein
klösterliche Interesse die Schau auf die Vorgänge im Reich, so in die Kämpfe Heinrichs
IV. mit Papst Gregor, wobei auch ein deutliches Licht fällt auf die Rolle des Konstanzer
Bischofs Gebhard III. von Zähringen, der Ende 1084 zum Bischof gewählt
wurde, als Legat des Papstes entscheidend in die Geschicke des Reiches eingriff, die
Wahl des Gegenkönigs Rudolfs v. Rheinfelden durchsetzte, 1092 vertrieben und 1105
wieder eingesetzt wurde, als Heinrich V. seinem Vater die Herrschaft entriß. 1110 starb
Gebhard. Die Chronik berichtet vom Kreuzzug Konrad III. 1147 und dem Zug über die
Elbe in das unwegsame Land voll von Gewässern und Sümpfen und vom Kampf Barbarossas
mit Mailand.
Vom Jura zum Schwarwald. Neue Folge 1/195 6, herausgeg. von der
Fricktalisch-badischen Vereinigung für Heimatkunde. 31. Jahrgangg.
Darin gibt H. R. Burkart einen musterhaften Bericht über die Freilegung einer
großen Römerwarte in der „Stelli" bei Wallbach im Aargau, die in Verbindung mit
dicht aufeinanderfolgenden Türmen die Wallbacher Rheinfurt schützte. Die Rheinbefestigung
wurde nach dem großen Alemanneneinfall des Jahres 260 unter dem Kaiser
Diokletian (284—305) begonnen und unter dem Kaiser Valentin I. (364—375) ergänzt
und beendigt. Die Zerstörung hängt wohl mit der Einwanderung der Alemannen
nach dem Jahr 450 zusammen und dürfte aufgrund brandgeröteter Steine durch Verbrennung
erfolgt sein.
Der 2. Aufsatz „Brücken am Hochrhein", verfaßt von Gerda Seeger, verbreitet sich,
unterstützt von guten Bildern über den Bau, die Schicksale und das Ende der gedeckten
Brücken von Laufenburg, Säckingen und Rheinfelden bis zum Umbau infolge der Errichtung
der Stauwehre und der Kraftwerke.
Der Sundgauverein gibt sein Jahrbuch für 1956 heraus, verfaßt von
dem verdienstvollen Schriftleiter Paul Stintzi im Verein mit einer Reihe von Sundgauer
Forschern. Der Verein besteht 25 Jahre und wurde 1931 von 15 Männern auf dem
Morimont gegründet. Als Leitwort gibt er das Wort von Lina Ritter aus ihrem „Peter
von Hagenbach" mit: „Es isch a jeder unser, wu sich in der Dienscht vu unserer Heimet
stellt!" Es ist eine unterhaltende Reihe von Beiträgen, viele davon tiefschürfend, andere
mehr der Kleinkunst zugehörig, alle aber erfüllt von einer tiefen und bekennenden
Liebe zur schönen Sundgauer Landschaft mit ihren reichen Erinnerungen.
Dr. Walter Sick: Die Felsenmühle von Kleinkems. Lörrach 1957. Selbstverlag
. Preis 2.50 DM.
In Heimatabenden der Gemeinde Kleinkems erzählt, legt hier Pfarrer Dr. Sick eine
Sammlung von 9 Geschichten vor, die er sinnig zusammengestellt und mit Unterstützung
der Portland-Zement-Fabrik und der Gemeindeverwaltung im Druck herausgegeben hat.
Im Vorwort gibt der Herausgeber an, auf welche Weise das Büchlein zusammengestellt
wurde. 5 dieser Erzählungen stammen aus der Hand des früheren Pfarrers Dr.
h. c. Albert Ludwig, unseres Mitbegründers und Mitarbeiters, der von 1926—1933 in
Kleinkems wirkte und dort die Chronik von Kleinkems bearbeitete aufgrund der
Quellen im Generallandesarchiv, der Kirchenakten und der örtlichen Kirchenbücher. Er
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