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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-01/0014
genen in Basel müssen bitter genug gewesen sein, zumal die eidgenössische Partei
in Basel durch den Sieg von Dornach starken Auftrieb erhalten hatte und mit ihrer
Sprache nicht mehr zurückhielt. Die Eidgenossen von Dornach selbst zogen bis
unter die Tore Basels und kehrten drei Tage nach dem Siege heimwärts, bis auf die
Solothurner, die sich vor Pfeffingen legten und Liestal und die Basler Ämter
besetzten. Doch hielt sich hartnäckig das Gerücht, als planten die Eidgenossen nun
den Überzug des Sundgaues oder des Schwarzwaldes und der Baar; auch dem
Markgräflerlande schien der Uberfall nahe zu sein. Doch gelang es Basel, zu beschwichtigen
. König Max mußte sich persönlich des Sundgaus annehmen, „um ihm
wieder Herz zu machen". Als getreuer Helfer bewährt sich wieder der Markgraf
Christoph von Baden, der bei Hachberg seine Hilfe bereithält. Auf den 15. August
schreibt der König eine Sammlung aus nach Neuenburg und Schliengen, wo auch
am 17. 150 Freiburger Knechte nach Auggen ziehen und vier Tage dort liegen.
Aber es will niemand mehr folgen. In Württemberg wollen die Bauern nicht mehr
gehorsam sein, der Adel schickte seine Truppen nicht, die Reichshilfe traf nicht
ein, die angesagten königlichen Truppen auch nicht, und die Städte wollten die
Suppe auch nicht alleine auslöffeln. So geht das königliche Heer zuchtlos auseinander
. Mangel an einheitlicher Führung, Fehlen finanzieller Vorsorge, Vernachlässigung
der natürlichen Wehrkraft des Landes, Versagen der kaiserlichen
Gewalt waren die Hauptursachen.

Demgegenüber waren die Solothurner bereit, gegen Rheinfelden vorzustoßen,
doch legte sich Bern ins Mittel, um Basel nicht zu verletzen. Mit Mühe ließen sich
die Solothurner halten. Basel aber erntete sowohl im Sundgau als auch im Markgräflerlande
(Weil) viel Spott und Hohn.

Unter dem Eindruck des Verlustes von Mailand, das die Franzosen mit Hilfe
eidgenössischer Knechte einnehmen, beginnen nach Vorverhandlungen in Schaff-
hausen die Friedensverhandlungen in Basel. Die Bedingungen des Königs und die
der Eidgenossen klaffen weit auseinander. Im September scheint der Krieg von
neuem auszubrechen, und schon beginnen wieder die Rüstungen und die Überfälle
an der Rheinlinie. Doch Basel leidet, protestiert, duldet und bewacht sorgfältig
seine Tore. Kein Berittener wird eingelassen. Auch der Röttier Landschreiber Hans
Paiher muß umkehren, obwohl er den Ratsherrn Kilchmann gut kennt. Dem
beschädigen die Leute von Weil seinen dort gelegenen Landsitz stark. Doch allem
ungeachtet zieht Basel und ziehen eidgenössische Orte Untertanen aus dem Raum
längs des Rheins an sich.

Auch das Markgräflerland ist besorgt. Der Landvogt von Rötteln ordnet strenge
Überwachung der Straßen und Orte bei Tag und Nacht an und läßt jeden Fremden
anhalten. Doch teilt er seine Maßnahme und deren Gründe den Baslern mit
„achten gar fruntlich pittende, mich vnd das arm lendly in getrewer furdrung vnd
beuelch zu halten, das soll minem gnedigen hern vnberompt nit bliben so wil ichs
samt der landschaft fruntlich verdienen".

Doch Markgraf Philipp war weit und seine Sorge für seine breisgauischen Lande
gering. Ja er achtete im Auftrag seines Königs darauf, daß das französische Geschütz
auch die Schweizer erreiche und dessen Transport rasch vonstatten gehe. Das zugesagte
Geschütz, 24 große Schlangen und 8 große Kartaunen samt Steinen und
Geschützmeistern traf erst am 26. in Solothurn ein, also zu spät. Gegen Ende
September wurde es den Franzosen unter Dank und 400 fl Spende an die Bedienung
wieder zugestellt.15 Ganz anders die deutsche Ehrlichkeit Philipps, des Sohnes
des badischen Markgrafen Christoph, der am französischen Hofe weilt und den
die Erfolge der Schweizer bedrücken und der infolgedessen den Jubel der Franzosen
nicht teilt. Er steht allein. Von ihm gesteht der Freiburger Gesandte Nikiaus
Lombard „den hasset hie doromb alle weit".

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