Freiburger historische Bestände - digital

Ebenso wird sein Erscheinen vom Dinkelberg gemeldet. In einem vergriffenen
Gedichtbändchen von Ernst Sturm aus Hüsingen (geb. 23. 3. 1829, gest. 11.1. 1876),
von dem noch eine Abschrift vorhanden ist, berichtet dieser über

Das wilde Heer am Siebenbannstein

Von Ottwangen ein Bäuerlein

kehrt einst von Lörrach her.

Wie er zum Siebenbannstein kommt,

ist's Mittag und nicht mehr.

Er setzt sich müde nieder

und denkt so hin und wieder.

Er denkt an dies und denkt an das,

da hört er tief im Wald

ein laut Gebell und Hussaruf,

das zieht sich näher bald.

Er stellt sich klug beiseite,

zu sehn, was es bedeute.

Ein wilder Eber schoß vorbei
in ungestümem Lauf,
mit Hurraho und Hussassa
ein großer Jagdzug drauf.
Ein Grüner vor dem Trosse
ritt stolz auf schwarzem Rosse.

Sie reiten wie der Wind so schnell

wohl durch die Lichtung hin,

das kommt dem Bauern schnakisch vor,

verwirrt ihm fast den Sinn.

Die Jagdlust treibt ihn mächtig,

das Ding ist gar zu prächtig.

Mit Hurras und mit Hussassa
stimmt frisch er in den Chor,
läuft lustig bei dem Zuge her
und läuft sogar ihm vor.
Doch der im grünen Mieder
sieht finster auf ihn nieder.

Das Bäuerlein vom Blick erschreckt
schleicht ängstlich sich zur Seit'.
Wie Atem er geschöpfet, so ist
kein Jagdzug weit und breit.
Die reiten aber schnelle,
sagt staunend der Geselle.

Er geht nach Haus und denkt an nichts,

besorgt den Stall, die Kuh,

und abends, zu gewohnter Stund',

da legt er sich zur Ruh.

Er schlägt sein Kreuz, und balde

träumt er vom grünen Walde.

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