Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-01/0014
beygetragen, freywillig gesteurt und aus etlichen Strassen das noch ermange lnde
Supplirt worden. Der jeweilige Musicus dahier blase dieselbe mit einem seiner
Gesellen gratis, oder gegen eine freywillige jährliche discretion" (p. 233).
Wie die Glocken, so finden wir selbstverständlich allerorts

7. die Vasa sacra

Die Kelche sind fast durchweg silbervergoldet; ein meist vorhandener zweiter
Kelch geringerer Größe besteht aus Zinn und dient entweder der Krankenkommunion
oder als Ersatz für den in Kriegszeiten „geflüchteten" wertvolleren.

Die „Kanten" bestehen fast ausnahmslos aus Zinn.

Soweit bei den „Patenen" das Material angegeben ist, ist überall vergoldetes
Silber genannt, nur in einem Fall (R) Zinn.

Dagegen bestehen die „Hostienladen" aus den verschiedensten Materialien wie
Blech, Holz, „Mössing", vergoldetem Silber oder Zinn. In Lörrach findet sich
eine solche „viereckigt und laquirt" (p. 235).

„Taufkanten und Blatte" oder „Blättlein", die überall vorhanden sind,
bestehen aus vergoldetem Silber oder aus Messing, meist aber aus Zinn.

Unter den Vasa sacra erscheinen ferner die Kollektenteller wie z. B. in Efringen
„Ein zinnern Schüsselein zu Einsammlung der Collecten" (p. 38/39). Es sind
auch „erdene" darunter. Weiter werden erwähnt Stundengläser, z. B. in Wollbach
„Ein 4 fach Stundenglas auf der Kantzel" (Wo. p. 70), Sanduhren wie in Witt-
lingen „Eine Sanduhr mit 2 Gläsern" (Wi. p. 103); Almosenbüchsen „stürzene",
Wirtsbüchsen (für die „Strafgülden" der allzu seßhaften Nachtschwärmer), Klingelbeutel
„mit" und „ohne Glöcklein" oder auch „mit Flor überzogen" und anderes
mehr.

Gelegentlich wird bei den „Kanten" oder „Käntlein" auch das Maß angegeben,
z.B. „Halb-Mass-Kante" (Ef. p. 38), „Eine Kante von 1 V2 Mass" (Ei. p. 138),
oder: „Eine Kante a 5 Schoppen" (M. p. 139).

Auffallend ist, daß sich gerade bei den heiligen Gefäßen verhältnismäßig viele
Fremdwörter aus der französischen Sprache — wenn auch oft in falscher Schreibweise
— finden, so z. B. „paten" (F. p. 93), oder gleich zwei in einem Satz:
„Ein Lavor zur S. Tauft, nebst Eguiere" (statt aiguiere, der Verf.) (Ei. p. 138
und Wo. p. 70).

Nach verschiedenen Richtungen hin aufschlußreich sind da und dort eingestreute
Beschreibungen und Bemerkungen:

„Eine Hostien-Lade von Mössing im Feur vergüldt mit Silbernen Schilden,
von einer Fräulein von Rotberg gestifftet" (Bl. p. 28).

„Ein Silbern-vergüldter Kelch mit Blättlein noch aus dem Papstthum herrührend
; man habe ihn in der ehemaligen St. Martins Kapell gefunden, nachdem
solche von den Papisten verlassen worden. Die Kapell selbst stehe nicht mehr,
und die Wiese, wo sie gestanden, habe der Schulmeister zu nutzen" (Wi. p. 102).

„Ein Silbern-übergüldter Kelch nebst patene, woran das Marggräffische Wapen
und die Buchstaben F. M. Z. B. V. H. E. E. M. Z. B. V. H. G. G. V. F. Dieser Kelch
seye von einer Frau Marggräffin zu Baden und Hochberg Eusebia Elisabetha, die
in Sultzburg residirt, der Kirche zu öttlingen verehrt worden" (O. p. 165).

„Ein zinnenes Tauft-Becken und Käntlein, welches anno 1746 mit des
Specialats Erlaubniss gegen dem alten Tauff-Käntlein und Lavor von englischem
Zinn, das eine Frau von Rotberg, gebohrne von plato zu Heltelingen 1681 zur
Kirche gestifftet hatte und das vor alter gantz schwartz, etliche mal geflickt und

12


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-01/0014