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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-01/0016
Das Gebiet des Sachlichen sei abgeschlossen mit einem Blick auf die in der
„Dioeces" vorhandenen kirchlichen und schulischen

9. Bücher

Es versteht sich von selbst, daß allerorten Bibeln und Agenden vorhanden
sind. Als ältestes Druckjahr der ersteren erscheint 1698. Bei den Agenden wird
eine Anzahl von Erscheinungsjahren genannt wie z. B. mehrfach 1686 und 1720,
vielfach ist die Rede von „neuen", Otlingen besitzt eine Ausgabe von 1697.

Noch nicht in allen Gemeinden scheinen Kirchenbücher geführt worden zu
sein, wenigstens sind solche nur genannt in den Pfarreien Egringen (ohne Angabe
der Jahreszahl des ältesten), Wollbach (ältestes von 1586), Rötteln (1686), außerdem
„Fragmenta von einem alten Kirchen- oder Tauf-Buch" (R. p. 117),
Hauingen (1604), Eimeidingen (ohne Jahreszahl des ältesten), Binzen (1593 mit
einigen Einträgen noch aus den 80 er Jahren), Haltingen (1587), Tüllingen (1582),
Brombach (1648) und Lörrach (1646).

In vielen Gemeinden sind vorhanden Choralbücher („alt" oder „neu" mit
den Jahreszahlen von 1699 und 1733), Befehlsbücher, deren ältestes Brombach
besitzt (1689) (Br. p. 222). Der Beginn anderer zieht sich über viele Jahre bis
in das Jahrzehnt dieser Kirchenvisitationen hin. Es würde zu weit führen, alle
die Bücher zu nennen, die z. T. nur in dieser oder jener Gemeinde auftauchen.
Wer sich genauer orientieren will, findet die Angaben bei der einzelnen Gemeinde
jeweils bei der 12. Visitationsfrage. Genannt seien nur noch als relativ häufiger
angeführt das „Fürstliche Landrecht", „des Frischen Psalter", der Kleine und der
Große Katechismus, eine „Kinderlehre" und „Cramer, Biblische Auslegungen".
Als Besonderheit sei unter Wollbach hervorgehoben ein „Notabilienbuch" (Wo.
p. 70) und unter Brombach ein „Quodlibet Ecclesiasticum" (Br. p. 222). Ein
altes Almosenbuch weist Rötteln auf: „Ein Allmosen-Buch, darinn die Allmosen,
Capitalien und Rechnungen verzeichnet, de anno 1591" (R. p. 117).

Verschiedenen Büchern sind in einigen Gemeinden die „Kirchenmandata"
beigebunden.

Uber große Notstände bei den Gesangbüchern wird unten berichtet.

Erstaunlich viele Bücher besitzen Wollbach (Wo. p. 70 und 71) und Eimeidingen
(Ei. p. 140 und 141), je 23! Efringen dagegen nennt nur fünf (Ef. p. 39)
und Weil gar nur drei (W. p. 200), zu denen 1750 noch „2 Exemplar neue Kirchen-
Agenden" hinzukommen.

Worin diese Verschiedenheit ihren Grund hat, ist aus den Visitationsprotokollen
nicht zu ersehen. War es fehlende Vorschrift zur Anschaffung, mangelnde
Notwendigkeit, finanzielles Unvermögen auf der einen, Initiative des Pfarrers
auf der andern Seite? Es sind nur Vermutungen.

Außer den schon oben genannten und auch für den Schulunterricht in Frage
kommenden Büchern wie Bibel, Gesang- und Choralbuch, Kleinem und Großem
Katechismus findet nur folgendes in den Schulen gebrauchte Buch Erwähnung:
„Hübner, Biblische Historien". Als Verlage für die Gesangbücher werden genannt
der Gmehlinsche und der Maschenbaurische. In Efringen werden im Gottesdienst
die letzteren, in der Schule aber die des ersteren Verlags benutzt. Ist schon dieser
Zustand eigenartig genug, so scheint das Durcheinander im Gesangbuchwesen
seinerzeit einen Höchststand erreicht zu haben. Der Leiter der „Dioeces" gibt
sich darüber keiner Täuschung hin, auch wenn ihm auf seine entsprechende Frage
oft genug zu Protokoll gegeben wird, daß man von „fremden Büchern" nichts
wisse, oder wenn wir bei Blansingen (p. 30) lesen: „Fremde Gesang- oder Schul-

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