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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-01/0031
in ihrer Möglichkeit seye." Am wenigsten gut kommen die Lörracher weg, von
denen ihr Spezial meint (p. 244): „Der Gemeind Vorsteher brauchen beständige
Ermunterung und Antrieb." Ihre Mattigkeit im Dienst wird noch unterstrichen
durch das Lob, das anschließend das Oberamt erhält: „Den grössten Beystand
habe das Predigt-Ammt von einem Löblichen Ober-Ammt, dessen Ernst und
Eiffer allen guten Ordnungen das Gewicht gibt und ohne welchen wenig frucht-
barliches bey Halsstarrigen auszurichten seyn würde."

Das gleiche, im allgemeinen günstige Bild bieten die Aussagen über den
Lebenswandel der Vorsteher. Wir lesen unter Schallbach (p. 85): „Der
Wandel des Vogts und der Seinigen sey unklagbar" (Bern, des Verf.: In Sch. gab
es lt. p. 84 außer dem Vogt keine Vorgesetzten), unter Rötteln (p. 122):
„ . . . führen sich auch selbst mit den ihrigen ehrbar auf", unter Haltingen (p. 184):
„ . . . seyen stille, ehrbare Männer", und unter Binzen (p. 159): „ . . . führen einen
guten Wandel und seyen brave Leute". Gar manches aber läßt sich beim Urteil
über die Lörracher (p. 244) zwischen den Zeilen lesen: „Die Vorgesetzte müssen
sich wie andere in die Ordnung schicken."

Es ist leicht, ein objektives Urteil über den Zustand von Sachen wie etwa von
Kirchen, Pfarr- und Schulhäusern abzugeben; schwieriger wird es, wenn sich
Personen über andere, etwa Pfarrer über Lehrer oder umgekehrt, äußern sollen.
Eine heikle Sache aber ist es, wenn man über sich selbst oder über den Erfolg
seiner Arbeit ein Zeugnis ausstellen soll. In diese Lage jedoch kam in jeder
Gemeinde der Pfarrer, wenn er sich hierzu zu äußern hatte. Es gehört dazu ein
Höchstmaß von Selbsterkenntnis, Ehrlichkeit gegen sich selbst und Wahrhaftigkeit.
Sind es zudem nicht gerade die feinfühligsten Menschen, ganz allgemein gesprochen
, die innere Hemmungen haben, ihre Gedanken über sich selbst vor
andern auszubreiten? So ist es denn nicht zu verwundern, daß die Antworten
auf die Frage nach dem spürbaren Segen seiner pfarramtlichen Tätigkeit recht
verschieden ausfallen je nach Art des Gefragten, gewiß aber auch auf Grund der
Gegebenheiten. Nur zwei Äußerungen seien angeführt, die eine, an der nicht zu
rütteln ist (Kl. p. 22): „Das wisse Gott im Himmel besser als er" und die andere,
ohne die kein Pfarrer seinen Dienst tun kann (Ha. p. 184): „Er, der Pfarrer,
arbeite nach Möglichkeit an der Besserung der Gemeinde; erreiche er gleich seinen
Zweck nicht in allem, so hoffe er doch, der ausgestreute Saame werde in viele
Hertzen eindringen."

Damit stehen wir am Ende des die kirchlichen und sozialen Belange unmittelbar
angehenden Visitationsvorgangs und vor den Ausführungen, die

III.

das schulische Leben nach seiner persönlichen und sachlichen Seite
hin aufzuzeigen haben. Wir sehen uns an

1. Die allgemeinen Verhältnisse

la) Die Zahl der „Schulmeister"

In der Diözese Rötteln befanden sich 1749 22 „Schulmeister" und zwei
Adjunkte; der eine von ihnen befand sich in Schallbach, der andere in Lörrach.
In der weit überwiegenden Zahl stand ihre Wiege in der Diözese, was aus den
damaligen Schulverhältnissen (s. unten) leicht zu erklären ist. Vier stammten aus

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