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technischen Zeitalter bald historischen Wert haben. An die Eisengießerei Kandern erinnert
ein schön verzierter kleiner Eisenofen aus dem Kandertal. Ein weiterer gußeiserner
Ofen (19. Jhdt.) ist Freiburger Herkunft. Bei den Kanalisationsarbeiten an
der Tumringer Wiesebrücke wurden zwei Brückenschuhe der um 1822 gebauten
Brücke sichergestellt. Eine Trachtenpuppe von 1840, ein Küferhobel, ein reich
bemalter und mit Zinndeckel verzierter Kanonierkrug, ein Wecker und eine Majolika
-Petroleumlampe (alles 19. Jhdt.) bereichern die Sammlungen erfreulich.
In Verbindung mit der Max-Laeuger-Ausstellung wurden auch einige Fliesen
und Gefäße von Max Laeuger in die Obhut des Heimatmuseums übergeben. In
Ergänzung der Laeuger-Keramiken erwarb die Stadt Lörrach zum Jahresende
noch sechzehn Arbeiten aus der Werkstatt Richard Bampis aus den Jahren 1936
bis 1963. Dazu sind bis auf weiteres sechs Leihgaben Richard Bampis zu einer
schönen Sammlung in einer der neuen Vitrinen ab April 1965 aufgestellt.
Schließlich konnte nach langen Bemühungen eine kleine Abteilung der Ur- und
Frühgeschichte wieder eröffnet werden. Sie zeigt erstmals die Grabfunde aus dem
Lörracher Alamannenfriedhof im Hirschengarten, Keramiken aus der Urnen-
felderzeit aus Efringen und römische Funde u. a. aus Weil. G. Moehring
Bücher- und Zeitschriftenschau
„Die Kunstdenkmäler des Landkreises Rastatt" (Ohne Stadt Rastatt
und Schloß Favorite), bearbeitet von Peter Hirschfeld u. a. Mitarbeitern, überarbeitet
und ergänzt von Hans Huth. 399 Seiten, 218 Bilder, Leinen; 24,— DM.
Als Band XII und zweiter Nachkriegsband in der Reihe der „Kunstdenkmäler Badens"
erschien 1963 im Verlag C. F. Müller, Karlsruhe, das reichhaltige Inventar der Bau- und
Kunstdenkmäler des Landkreises Rastatt. Nachdem der Stoff bereits schon vom Verfasser
und den Mitarbeitern Dr. Lacroix und Dr. Niester in den Kriegsjahren 1940 bis 1944
gesammelt und zum Teil schon dem Verlag zum Setzen vorgelegt war, wurde der Druck
zeitbedingt verschoben und nun inzwischen ergänzt und überarbeitet.
Das Buch führt anregend von der Siedlungsgeschichte der Landschaft, der Rheinniederung
im Altsiedelland bis ins badische Murgtal und seinen anliegenden Höhen hin zur
gründlichen Beschreibung der reichen Kunst- und Baudenkmäler an 44 Orten des Landkreises
. Trotz den zahlreichen Fehden im 13. bis 15. Jahrhundert, dem Bauernkrieg und
den verheerenden Kriegszügen im 17. und 18. Jahrhundert, dem mehrfachen Wechsel der
Konfessionen, gibt heute noch eine erstaunliche Fülle ehrwürdiger Zeugen bedeutungsvolle
Kunde von einem steten Kulturwillen der einstigen Herren- und Bauerngeschlechter, von
stolzen Aufträgen an die besten Bauherren und Künstler.
Kunsthistorikern wie Kunst- und Heimatfreunden wird dieser reich ausgestattete und
geschmückte Band als Grundlage für weitere Forschung und zur Erbauung willkommen
sein. Der erstaunlich niedrige Preis wird seine Anschaffung erleichtern und empfehlen.
F. Schülin
Paul Priesner: „Die Geschichte der Gemeinden Kirchhofen und Ehrenstetten —
Die Schule". 175 Seiten, kartoniert.
Als Teil und Ausschnitt der Gesamtgeschichte der ehemals vereinigten Nachbargemeinden,
welche vor über 20 Jahren der damalige Hauptlehrer Priesner von Kirchhofen begonnen
hatte, erschien 1962 im Selbstverlag des Verfassers anläßlich der Einweihung des Schul-
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