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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-02/0011
einst die Canonicatswürde am dortigen Domstift bekleidet hatten; darunter ist
Burkhard von Basel. Dort in Eichstätt aber wurden damals die Leute für die
wichtigsten Stellen des Reiches herangebildet. Albert Burkhardt hält es für
möglich, daß der Rheinfelder Rudolf an der Berufung Burkhards nach Eichstätt
beteiligt war. Später war Bischof Burkhard in Mainz, dem ersten Erzstift des
Reiches.

Basel war damals im 11. Jahrhundert neben Straßburg und Konstanz die
bedeutendste Stadt in den oberen Landen, hebt Albert Burkhardt hervor. Bischof
Burkhard umgab die Stadt mit Mauern und Türmen. Ferner baute er zusammen
mit seinem Bruder Cono, seit 1096 Bischof von Lausanne, das Schloß Erlach am
Bieler See. Das kostete bedeutende Summen. Um wieder zu Geld zu kommen,
verwandelte er die Abtei Moutier - Grandval (Münstergranfelden) im Berner
Jura in ein Chorherrenstift und zog das Vermögen ein. Münstergranfelden war
durch den Franken Waidebert, 629 Nachfolger des Abtes Eustasius von Luxeuil,
neu gegründet worden. Es erhielt durch Abt Waidebert den Luxeuiller Mönch
Germanus aus vornehmem Trierer Geschlecht zum Vorsteher. Heute noch erinnert
das Basler Wappen an den Abtsstab des hl. Germanus.

Was hier aufgezeigt werden sollte: Bischof Burkhard ist nicht nur der
gewaltige Streiter an der Seite seines Kaisers; er ist nicht nur der Gründer des
St. Albanklosters in Basel, dem er die Kirchen zu Hauingen, Kandern und
Lörrach schenkte. Er und seine Familie stammen aus einer Gegend, aus der die
Geschlechter kamen, die an der Erschließung unserer Heimat wesentlichen Anteil
hatten. Theodor Mayer stellt fest: „Der Schwarzwald stellte den Menschen eine
wirtschaftliche und eine politische Aufgabe, deren Lösung eine bedeutende politische
Möglichkeit darstellte. Der deutsche Staat ist den Menschen nicht geschenkt
worden, sie mußten ihn selbst erarbeiten. Die Besiedlung des Schwarzwaldes ist
deshalb mehr als eine wirtschaftliche Angelegenheit geworden, mehr als Raumgewinn
, sie ist politische Organisation im Südwesten, ist deutsche Geschichte am
Oberrhein."

Quellen:

Theodor Mayer: „Die Besiedelung und politische Erfassung des Schwarzwaldes im Hochmittelalter
". Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins NF Band 52, 2. 1939.

Theodor Mayer: „Der Staat der Herzoge von Zähringen". Freiburger Universitätsreden,
Heft 20/ 1935.

Theodor Mayer-Edenhauser: „Zur Territorialbildung der Bischöfe von Basel". ZGO 1939.
Heinrich Büttner: „Die Zähringer im Breisgau und Schwarzwald während des 11. und

12. Jahrhunderts". Schau-ins-Land 1958.
Wolfgang Stülpnagel: „Der Breisgau im Hochmittelalter". Schau-ins-Land 1959.
Otto Roller: „Die Geschichte der Edelherren von Rötteln". Blätter aus der Markgrafschaft.

Mitteilungen des Historischen Vereins für das Markgräflerland. 1927.
Eduard Böhler: „Frühgeschichte von Schönau". Jahrgang 16, Heft 1 „Das Markgräflerland"

1954.

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