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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1968-01/0021
in Karlsruhe, soll ein historisches Kuriosum nicht unerwähnt bleiben. Helminger
schrieb, es würden Pläne erwogen, nach denen die Schweiz Teil eines von Napoleon
geplanten Königreiches Baden werden sollte. Zwar sollte die Schweiz ihre Verfassung
beibehalten und ein Landammann als badischer Statthalter dort regieren,
aber die Staatseinnahmen sollten der badischen Hauptkasse zufließen. Daß bei der
Freiheitsliebe der Schweizer aus diesen Plänen nichts wurde, ist verständlich.

Nach der Auflösung des Bergamtes Sulzburg im Jahre 1807 traten Clais und
Sulzer als Pächter der Grube Haus Baden bei Badenweiler auf. Die Gewerkschaft
Haus Baden nannte sich damals „Clais'sche Sozietät" n).

1807 erschien aus der Feder von Johann Sebastian Clais eine Schrift mit dem
Titel „Badenweyler als Kurort, ein Beytrag zur näheren Kenntniß seiner Umgebung
und besonders seiner lauwarmen Quelle". Es ist nicht ausgeschlossen, daß
als Illustrationen zu diesem Werk die vier Bilder in Auftrag gegeben wurden, die
der Maler Johann Jakob Biedermann 12) schuf. Sie können aber auch der Ausschmückung
des Clais'schen Heimes im „Lindengut" in Winterthur gedient haben.
Es handelt sich um ein Ölgemälde mit dem Titel „Schloß und Stadt Badenweiler"
sowie um drei Aquarelle, von denen eines den „Blick vom Schloß Badenweiler auf
das Dorf", das zweite einen „Blick vom Dorf gegen die Schloßruine" zeigt, während
das dritte Aquarell die Bezeichnung trägt: „Dorfplatz mit Brunnen in Badenweiler
oder Hausen" 13). Eine Anfrage in Hausen ergab, daß dort das Motiv des
Dorfplatzes mit den beiden Brunnen nicht lokalisiert werden konnte. An Hand
einer Lithographie aus einer Sammlung „Ansichten von Badenweiler und seiner
Umgebung (um 1860)" konnte das dritte Aquarell jedoch auch für Badenweiler
festgelegt werden, zumal einer der Brunnen noch vorhanden ist, identifiziert durch
den Brunnenstock und einen Teil der Beckenwandung mit einer Darstellung des
Oberamtssiegels von Badenweiler.

Mitten aus seinem unermüdlichen Schaffen heraus wurde Johann Sebastian
Clais durch den Tod abberufen. Am 16.9.1809 befiel ihn ein Fieber, und am
24. 9. 1809 schloß er die Augen zum ewigen Schlaf. Es läßt sich kein herzlicherer
Nachruf finden als die Worte, die der Pfarrer Appenzeller von Brütten an die
hinterbliebene Witwe schrieb: „Ich habe an ihm einen derjenigen Freunde verloren
, die sich um ihres Herzens Willen nie anders als mit Hochachtung und
Liebe nannte, und ich weiß, daß seine schönste Grabschrift in dem Andenken derjenigen
mit unauslöslichen Buchstaben geschrieben steht, die das Glück hatten,
seinen vielumfassenden Geist und sein großes Herz zu kennen, denn so groß seine
Seele war, so war doch sein Herz noch größer. Ich habe es gekannt und wußte es,
daß es mit seiner Güte und Liebe eine Welt beglückt haben würde, wenn es bestimmt
gewesen wäre, über eine Welt zu gebieten." 14)

Dem Sohn des Wiesentales, der trotz des ihn weit hinausführenden Lebensweges
dem Markgräflerland die Treue hielt, soll in diesen Zeilen ein spätes Denkmal
gesetzt werden.

Quellenverzeichnis:

1) Die Familiengeschichte der Clais wurde dem Aufsatz von Johann Georg Behringer
„Hebels Chüngi — Maria Kunigunda Clais geb. Haller in Hausen" („Das Markgräflerland
", Jahrg. 6/Heft 2, April 1935, S. 59/60) entnommen.

2) C. F. W. L. Freiherr von Drais, Geschichte der Regierung und Bildung von Baden
unter Carl Friedrich vor der Revolution. II. Band (Karlsruhe 1818). Beilagen S. 82/83.

3) Die Münze ist im Besitz des Münzkabinetts der Stadt Winterthur, das sie 1874 von
Carl Clais, dem Sohn von Johann Sebastian (III) Clais, geschenkt bekam.

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