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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-01/0051
Das zur Erhebung von Zoll-, Weg- und Brückengeldern berechtigte landesherrliche
Regal wurde aber nun dennoch an die Taxis'sche Reichspost von der durlachischen
Regierung abgetreten.

„Kalte Herberge" Posthalterei, Vorspannstation, Gastwirtschaft „zum Lamm".
(Sh. „Das Markgräflerland" Jgg. 17, Heft 2; Kaltenherberg v. H. Schäfer)

(Aufn. F. Schülin)

Zur gleichen Zeit (1745) mit der Einrichtung von nun festen oberländischen
Posthaltereien in Emmendingen, Wolfenweiler, Müllheim und Kaltenherberg
wurde auch der regelmäßige Postritt Kaltenherberg—Lörrach zweimal wöchentlich
eingerichtet und durch einen Taxis'schen Briefexpeditor der Anschluß an die
Reichsposten hergestellt. Damit wurde auch der bisher übliche Landbote aufgegeben.

Von der Hauptstrecke Frankfurt—Basel abweichend bekam die Strecke Kaltenherberg
—Mappach—Schallbach—Rümmingen—Lücke—Lörrach nun besondere
lokale Bedeutung. Welche Wichtigkeit damals die Station Kaltenherberg für das
Oberland hatte, besagen uns noch die Adressen auf Hebels Briefen aus Karlsruhe:
„Lörrach bei Kaltenherberg" und „Schopfheim bei Kaltenherberg". Über 40 Pferde
und zahlreiche Wagen standen für den Vorspann oder Pferdewechsel Tag und
Nacht bereit. Hier war auch die inoffizielle Nachrichtenzentrale des Markgräfler-
landes, wo zahlreiche Reisende aus aller Welt, aber auch Fürsten, Könige, Kaiser,
Abte und Bischöfe Station machten, in deren Gefolge sich mancher Bericht, aber
auch manches Gerücht rasch über die Dörfer der Umgebung verbreitete. Auch als
Mittelpunkt revolutionärer Umtriebe genoß Kaltenherberg zu Zeiten Napoleons
und später 1848 eher einen zweifelhaften Ruf.

So spielten die Post- und Reiserouten mit ihren Posthaltereien bald eine besondere
gesellschaftliche, politische und nicht zuletzt militärische Rolle in Kriegszeiten
.

Mit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann auch die Posthalterei
und der Landposten in Lörrach immer mehr an Bedeutung. In diese Zeit fiel ja
auch die Erneuerung der Stadtrechte von Lörrach (1756) und der Einzug der
ersten Fabriken. So bekam auch Lörrach seine erste Posthalterei mit Joh. Friedrich
Vincent als Posthalter. Während der Taxis'schen Reichspost nur das Recht für
die Briefpost eingeräumt wurde, erhielten die markgräflichen Posthaltereien das
landesfürstliche Regal der Landposten und Landkutschen, das die Waren- und

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