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polen (11) liegen in einsamen Wäldern, weit abseits von den Dörfern und oft sehr
schwer zugänglich.
Es liegt nahe, dem Flurnamen „Homburg" nachzugehen, soweit er in der Umgebung
des Maienbühl vorkommt. Dabei ist zu fragen, ob dort vor- oder frühgeschichtliche
Gräber gefunden wurden. Es können folgende Beispiele genannt
werden:
1. „Homburg", ein Waldgebiet, das teils zu Lörrach, teils zu Brombach gehört.
Auf dem höchsten Punkt (443,8 m) des langgestreckten Höhenrückens hebt sich
deutlich ein Ringwall ab, wie er auch auf dem Maienbühl gegeben war, nur ist er
von größerem Durchmesser. Zahlreiche kleine Scherben wurden durch Maulwürfe
zutage gebracht. Leider ist eine zeitliche Bestimmung nicht möglich, da keine Stücke
mit Randprofilen oder Verzierungen gefunden wurden. Der harte Brand läßt aber
an frühes Mittelalter denken. Etwa 2 Dutzend Grabhügel liegen beiderseits des
Fußpfades, der am Waldrand bei „Obereck" beginnt und auf der Kammlinie zieht.
Der Zusammenhang dieses Pfades, der Hügelreihen und der Höhensiedelung beim
höchsten Punkt ist offensichtlich. Form und Größe (Durchmesser = 4 bis 6 Meter,
Höhe etwa 60 cm) sind dieselben wie auf Maienbühl. Auf „Homburg" sind einige
Gräber durch Schatzgräber gestört. Ernst Wagner (I, Seite 160) hält sie für „Haufen
zusammengelesener Steine". — Mit Ackerbau können sie aber unmöglich zusammenhängen
, da an solchen auf dem Höhenkamm nicht zu denken ist. Wie ich
zu Anfang der dreißiger Jahre feststellen konnte, war bei einzelnen eingesessenen
Lörrachern noch das Bewußtsein lebendig, daß an der Stelle, wo die Scherben
gefunden werden, eine Burg gestanden habe.
2. Auf Gemarkung Inzlingen liegen an mehreren Stellen Grabhügel, die z. T.
größer und stattlicher sind als auf „Homburg" und „Maienbühl". Da es hier um den
Zusammenhang von Flurnamen und Grabhügel geht, ist nur von dem Vorkommen
auf „Humberg" einzugehen. Dieser Name ist auf einer alten Gemarkungsgrenze enthalten
, die auf dem Rathaus liegt. Er betrifft einen Teil des Höhenrückens „Berg"
nordöstlich des Dorfes. Dieser fällt nach 3 Seiten sehr steil ab und ist hier nur
sehr schwer zu erklimmen. Auf der Nordwestseite des Bergspornes besteht auf
halber Höhe eine Art Terrasse von etwa 10 zu 20 Metern, die nahezu eben ist.
Auf dieser Stelle liegen etwa 1 Dutzend Hügel. Hier ist auf dem Plan der Eintrag
„Humberg" zu lesen. Auch hier ist ein Zusammenhang mit Ackerbau ganz undenkbar
. Kein Mensch wird mit vieler Mühe Lesesteine den Berg hinauftragen. — Hier
auf „Humberg" kamen mir vor etwa 30 Jahren die ersten Zweifel an der geltenden
Deutung, daß es sich bei diesen Gebilden lediglich um „Haufen zusammengelesener
Steine" handle.
3. Vom Grenzacher Horn sind Gräber aus der Hallstattzeit bekannt. Der
äußerste Bergsporn ist durch Wall und Graben von der Hochfläche des Dinkelberges
abgeschnitten. Diese Befestigung ist ebenfalls in die Hallstattzeit zu setzen.
Im frühen Mittelalter wurde sie, vermutlich im Zusammenhang mit den Einfällen
der Ungarn, erneut zur Verteidigung eingerichtet (12). Diese Fliehburg wurde in
einer Urkunde des Jahres 1603 als „Hemberg" bezeichnet. (Alter Weg, der auf
den Honberg geht) (13).
4. und 5. Der Flurname „Homberg" findet sich bei Buggingen auf einer Anhöhe
unmittelbar östlich des Dorfes und bei Auggen im Nordosten.
Diesen Flurnamen des Markgräflerlandes sollen angefügt werden der berühmteste
Berg des Elsaßes, St. Odilien. Der ursprüngliche Name war „Hohenburg".
Erst nach dem Tode der Gründerin des Frauenstiftes, der hl. Odilia, entstand der
heutige Namen.
* (Sh.: Merz: Burgen des Sisgaus; Bd. 1)
Homburg (Baselland): 1243: Hohin berc
1287: Hohen berc
1305: Hoenberg (Schülin)
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