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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 10
(PDF, 20 MB)
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„Reaktionstherapie" einzuleiten, bei der die regeneratorischen Kräfte des Organismus
mobilisiert werden. Das kann durch Bade-, Trink- oder Inhalationskuren
erfolgen, unterstützt durch Sonderbehandlungen wie Unterwasserbewegungstherapie
, Krankengymnastik und Massage.

An allgemeinen Heilanzeigen sind für Bad Bellingen folgende fünf Gruppen
von Erkrankungen aufzuführen:

a) Erkrankungen des Bewegungsapparates:

(Spondylosis, Spondylarthrosis, Bandscheibenerkrankungen, Bechterewsche Erkrankung
, Arthrosis deformans, Periarthritis humeroscapularis, chronischer
Gelenk- und Muskelrheumatismus, Gicht, Bewegungsstörungen als Verletzungsund
Unfallfolgen, Sudecksche Erkrankung, Bewegungsstörung als Folge von
zentralen und peripheren Nervenlähmungen oder -Verletzungen, insbesondere
von Kinderlähmung, Neuritis, Neuralgien, Ischias, Wurzelsyndrom.)

b) Erkrankungen der Blutgefäße:

(Durchblutungsstörungen der Arterien, Claudicatio intermittens, Durchblutungsstörungen
der Venen, Varicosis, Zustände nach Venenentzündung, nach
Thrombosen.)

c) Erkrankungen des Magen-Darm-Kanals:

(Chronische Magenschleimhautentzündung, chronische Darmschleimhautentzün-
dung, Störungen der Magensaftproduktion.)

d) Erkrankungen des vegetativen Nervensystems:

(Vegetative Dystonie, insbesondere mit Kreislaufregulationsstörungen.)

e) Frauenkrankheiten:
(Pelveopathia spastica.)

Die durch Prof. Dr. H. von Braunbehrens und Oberregierungs- und Medizinalrat
Dr. K. W. Schnelle vom Balneologischen Institut der Universität München zunächst
theoretisch aufgestellten Annahmen von zu erwartenden Heilerfolgen sind
in den letzten Jahren weitgehend praktisch bestätigt worden.

Bei der unter a) genannten Gruppe von Erkrankungen wurde die Therapie im
Bewegungsbad durch die besondere Form der Unterwasserbewegungstherapie, der
sog. „Auftriebstherapie", günstig ergänzt. Bei Schädigungen der Gruppe b) wurde
neben der normalen Thermalwasserbehandlung durch krankengymnastische Übungen
und Massagen der Erfolg erhöht. Patienten mit Krankheiten der Gruppe c)
konnten Heilerfolge besonders durch Ergänzung der Badekuren durch Trinkkuren
erreichen. Für die Gruppe d) gilt Ähnliches wie für die Gruppe b). Für die
Gruppe e) schließlich reicht die Zahl der behandelten Patientinnen noch nicht aus,
um gültige Aussagen machen zu können.

So wird sich Bad Bellingens guter Ruf weiter festigen und die Zahl derer, die
dort Heilung oder Linderung ihrer Leiden gefunden haben, ständig anwachsen.
Die rasche, aber nicht überstürzte Entwicklung wird mit ihrer Kontinuität die
Zukunft von Deutschlands jüngstem Thermalbald garantieren.

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