http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0089
die zu einem gemauerten Sickerschacht führte, der 1,70 m tief hinabreicht. Wie in
T I wurde hier das Taufwasser hineingeschüttet.
Außerhalb der Kirche war der Friedhof. (Alle aufgefundenen Gebeine lagen
zerstreut.) Wie noch heute, führte eine romanische Türe vom Turm zur Sakristei.
Das Gebäude III
Eine zweite Erweiterung erfuhr die Kirche durch den Bau III. Wir fanden den
Plan von 1830 bestätigt, machten aber darüber hinaus wertvolle Beobachtungen
Die Mauern von III, nur 70 cm breit, aber tieffundiert, liegen z. Tl. auf den Fundamenten
von II und sind wie diese in die westliche Turmwand hineingesetzt.
Bemalter Verputz, zahlreiche Butzenscheiben, grüne Ofenkacheln (in der NO-
Ecke des Schiffes) und der Triumphbogen sprechen für eine reiche Ausstattung.
Aus gotischer Zeit (Mitte des 15. Jahrhunderts) stammt auch der wertvolle Abendmahlskelch
, der im Pfarrhaus aufbewahrt wird. In einer Nische in der äußeren
östlichen Turmwand stand eine Madonnenfigur. Nach dem Urteil der Kunsthistoriker
erhielt um 1490 das Turminnere und die Turmwand zum Schiff hin
die schönen Fresken, die im Zuge der Renovierung 1969 erfolgreich restauriert
werden konnten. Altar und Taufstein waren schon früher in das Schiff verlegt
worden, so daß die Sicht auf die Fresken nicht behindert war. Die Mauern III a
und III b umschlossen nun die Sakristei, deren Nordwand wahrscheinlich außerhalb
der heutigen Kirche liegt. (Sie hatte 3 Estriche: in —92, —70 cm und auf
dem heutigen Niveau und hat wohl durch die Jahrhunderte sakralen Zwecken
gedient.) Um einen gleichmäßigen Verstrich des Estrichs im Schiff zu erzielen,
legte man Balken, eine noch heute angewandte Technik. Im Turm wurden die
gotischen Fenster eingesetzt. Ein nach Norden gehendes Fenster wurde noch vor
Anbringung der Fresken zugemauert, der Bau III wurde daher vor 1490 errichtet.
Bei der 1721 erfolgten Renovation wurden 4 Konsolen in den Turmecken ange-
Die Glockengießgrube GA unter dem Estrich - 74 und ein Ted
der Tauf anläge TU von Osten
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