http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-03/0051
„Burg Rötteln" als Beispiel für die feinfühlige Malkultur des Künstlers. Es hängt wie das
„Stilleben" im Rathaus Maulburg. Für die Erlaubnis, die Aufnahmen zu machen, sei an
dieser Stelle Bürgermeister Schwald herzlich gedankt! (Aufn. W. F. Fischer)
Statt nun ins Einzelne zu gehen, darf ich diese Betrachtung wohl mit der dritten
von drei „Variationen auf eine Aauarellausstellung Adolf Strübes in Badenweiler"
beschließen und sie als besonderen Geburtstagsgruß an den verehrten Jubilar
richten:
Nichts zu beschreiben!
Die Kunst macht stumm.
Bildnisse, Stilleben, Landschaft —
Welt, doch verwandelt, gereinigt
vom Staub des dunstigen Alltags,
Welt, doch geschaut, wie sie sein könnt',
erhoben, verfeinert, vergeistigt,
Stoff des Diesseits, entrückt
ins Andere, Ferne und Schöne,
das Diesseits schon Jenseits,
ein Interieur z. B. mit dem Leben des Meisters,
der Gesichter erschaut, verwandelt, zerlegt,
um aus den Flächen Wesen zu schaffen,
aus Elementen die Einheit,
ein Ewiges neu aus den Teilen zu zaubern,
der Unmalbares malt mit dem Pinsel
wie das Licht auf dem Fingernagel der Dame,
das bannt und verzaubert und hinlenkt
auf das Wesen der Kunst,
den Augenblick reiner Verseelung.
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