Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 3.1971
Seite: 164
(PDF, 13 MB)
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In ihren Bildern ist sie um eine ehrliche Aussage bemüht. Ihre Bilder haben eine
verschleierte Intimität. „Oft wird das Immaterielle spürbar, während der Betrachter
das Sinnenhafte unmittelbar empfindet", schrieb ein Kritiker über ihre Ausstellung
in Bad Krozingen.

Von Bonnard habe sie am meisten gelernt, nicht aus seinem Werke, sondern aus
seinen Briefen, in denen er schrieb, daß das Objekt gefährlich sei. Wenn man sich
an das Objekt halte, dann fange man an zu photographieren.

Ihre Bilder sind transparente Visionen alemannischer Landschaft, die Frau
Budde vor sich sieht, wenn sie aus den Fenstern schaut. Vor ihr liegen der Isteiner
Klotz, der Rhein, die Vogesen, Basel. Unmittelbar aber sieht sie die Rosenhecken,
die roten Hagebutten, die Bäume. Einen Winter lang hat sie nur kahle Bäume gemalt
, um Stimmungen einzufangen, so sind manche Bilder zu „vollkommenen Märchen
" geworden. Ihre Bilder sind zwischen Kontrolle und Phantasie gemalt, in
einem Zustand verschärfter Konzentration und trotzdem gelöst und gelockert.

Ihre Impressionen sind nicht mehr bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, sie malt
sie mit Pastellstift, mit dem man wischen kann.

Frau Budde versucht, sich von der Urvorstellung zu lösen, sie will das Geschaute
transponieren. Dabei hilft ihr das Papier, denn die getönten Papiere geben jeweils
eine andere Stimmung wieder, sie läßt die Papiere mitarbeiten. Graues Papier verleiht
ihren Bildern Strindbergsche Stimmung.

Herbstastern, Christrosen, Hyazinthen tauchen immer wieder in ihren Bildern
auf, im Garten vor dem Haus gesehen und gemalt. Manche Bilder gemahnen an
ostasiatische Seidenmalerei, dem Weichen, dem Schwimmenden verpflichtet. In der
Hell-Dunkel-Wirkung ihrer Bilder klingt die Liebe zur Landschaft an, echt und
wahr entlockt sie ihr Liebreize und unbeschreibliche Stimmungen.

Man bewundert ihren Schwung in ihrem Werk. Aquarelle und Pastelle, die
musikalisch ausgewogene Kompositionen von stiller Heiterkeit darstellen. Ihre
Basel-Bilder, vom Haus in Efringen-Kirchen aus gesehen, erzielen mit ihrem dunkelblauen
Himmel überraschende Effekte.

Immer befaßt sich die Künstlerin mit Motiven, die den Betrachter sofort
in den Bann schlagen, seien es die „Christrosen", die beim Anhören einer Weihnachtskantate
entstanden, oder „Requiem 1970", aus dem man den Ernst der
Stunde, die Vergänglichkeit des Lebens aus der Blüte herauslesen kann.

Für ihre Malweise gilt Cezannes Ausspruch:

„Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur".

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