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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 70
(PDF, 23 MB)
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weiten Weges bei Nacht und Kälte auf sich genommen, um der zwangsläufigen
Enge der Häuslichkeit zu entgehen, die ja im Sommer entfällt, denn da weitet
sich der Lebensraum breit über Wiesen und Weide, über Berg und Tal.

Vom Wald

Es wäre vermessen, im Rahmen dieses Gesamtbildes einer abseitigen Gegend
auch noch ausführlich vom Wald zu sprechen, der ja flächenmäßig vorrangig und
stets noch im Wachsen begriffen ist. Er bildet den ruhenden Pol, zumindest in
einer so schnellebigen Zeit wie der heutigen. Sagt man doch: der Gärtner plant
für Wochen, der Bauer für ein Jahr, der Forstmann aber für Generationen im
voraus. Trotzdem kann man auch hier in wenigen Jahrzehnten Veränderungen
wahrnehmen, welche das Landschaftsbild umgestalten. Noch hat man die öden
Kahlflächen in Erinnerung, welche ein F-Hieb an der Schrohrütte (Franzosen-
Hieb) kurz nach dem Krieg zurückließ. Heute leuchten dort im Herbst die
über mannshohen Kerzen von jungen Lärchen herüber und im Frühjahr ihr zartes
Grün. Aber auf den Schattseiten, die man in Nachbarschaftshilfe noch jahrelang
mit der Sense gemäht hat, da reckt sich schon ein Christbäumliwald neben dem
anderen. Nur kurz soll auf die Geschichte unserer Wälder hingewiesen werden.
Sie gehörten ja zum ungeteilten Gesamtbesitz der Vogtei Zell und wurden erst
nach der Gründung des Großherzogtums den Gemeinden zugeteilt. Das zog sich
von 1822 bis 1838 hin, und die Zuteilung der Waldfläche erfolgte im Verhältnis
zur Bevölkerungszahl der Gemeinden. So kam es, daß der dünn besiedelte Hinterhag
größere Waldexklaven in seinem eigentlichen Gebiet hat: an der Spitze die
Stadt Zell, aber auch Atzenbach, Adelsberg, Blauen (heute bei Adelsberg) und
Riedichen haben kleinere und größere Waldstücke in dem Hinterhag eingebettet.
So gehört z.B. auch die eingangs erwähnte Burg Altenstein zu Adelsberg. Bei der
Wald-Aufteilung soll es nicht immer ganz ehrlich zugegangen sein. So wird erzählt
, daß der Bürgermeister von Ehrsberg mit dem Schönauer Oberamtmann sehr

Der Bergwirt-Franz beim Güllefahren 6-spännig im Jod}. Die Größe der Tiere
sieht man beim Franz (Aufn. H. Beideck)

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