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konnte nicht ohne die ständige Verbindung von Mensch zu Mensch sich vollziehen
und erfüllen. Diesen Weg zum Nächsten, dem sein ganzes selbstloses Leben galt,
suchte und fand Albert Eisele als Lehrer und Rektor der Schule Kandern seit 1926,
wo er nach seinen ersten 16 Dienstjahren im badischen Land sich für immer niederließ
und das Markgräflerland zu seiner zweiten Heimat machte.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Markgräflerland", Chr. M. Vortisch,
stellte in seinen Abschiedsworten am Grabe des Verstorbenen Albert Eisele — das
letzte Gründungsmitglied von 1929 — den verdienten Heimatforschern Dr. Scheffelt
, Karl Herbster und Karl Seith an die Seite, Männer, ohne deren Kleinarbeit
am Ort des Geschehens die große Geschichtsschreibung nicht denkbar wäre.
Mit Albert Eiseies Tod hat ein erfülltes Leben aufgehört, das in seinem Dienst
am Nächsten und in der Hingabe bei der Forschung unserer Landesgeschichte
Mahnung und Auftrag, Vorbild und Ansporn zugleich sein muß.
Am letzten Tag in diesem Jahr,
da trugen wir, was sterblich an ihm war,
in Gottes Feld hinaus.
Dort senkten wir den braunen Schrein
in Gottes Ackerfurche ein,
ins dunkle Totenhaus.
Was bleibt für uns?
Erinnerung
an seine Augen froh und jung,
an Lieder, die er gerne sang,
an seiner guten Stimme Klang
und seinen Geist, der wägt und weist,
lebendig durch die Taten seiner Hände.
Und die Gewißheit:
Nichts ist Nichts im Ende,
weil jedes Ende neuen Anfang treibt,
solange wir bewahren, was vom Geiste bleibt.
Am letzten Tag in diesem Jahr,
da trugen wir, was sterblich an ihm war,
hinaus aus dieser Zeit.
Was bleibt, liegt nicht im braunen Schrein.
Es liegt in uns. In seinem In-uns-sein,
Unsterblichkeit.
Gerhard Jung - 31.12. 1971
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