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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 7
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die Alemannen. In diesem Kastell wurde um die Mitte des 4. Jahrhunderts eine
spätrömische Saalkirche erbaut. Dieser folgten dann eine frühmittelalterliche
und eine gotische Anlage sowie die heutige Dorfkirche.4)

Sehr bekannt wurde Kaiseraugst in den letzten Jahren durch den großartigen
Silberschatz, den man im Dezember 1961 innerhalb des ehemaligen
Kastells gefunden hat. Er besteht aus 60 reinsilbernen Gegenständen und 185
ganz neuen Silbermünzen. Die Speiseplatten mit Darstellungen aus der griechischen
Mythologie sowie die Prunkleuchter und anderen Gegenstände gehörten
wohl zum Reisegepäck des kaiserlichen Hofstaates, denn zwischen 354 und 361
ist die Anwesenheit der Kaiser Constantius II. und Julianus Apostata in Äugst
überliefert.3) Diese großartigen Zeugnisse aus spätrömischer Zeit sind heute im
Museum von Augusta Raurica ausgestellt und gehören zu den erstaunlichsten
Sehenswürdigkeiten unseres Gebietes.

Von Kaiseraugst führte eine Brücke zum rechtsrheinischen Ufer, wo sie während
der Alemannenkämpfe im 4. Jahrhundert durch einen mächtigen Brückenkopf
geschützt wurde. Die Brücke selbst legte bei dem natürlichen Einschnitt
etwas oberhalb des Brückenkopfes an, denn nur da war das Gelände für eine
Straße ersteigbar. Die Anlage der Befestigung auf dem hohen Steilufer bot dann
auch den Vorteil, einen auf die Brücke vorrückenden Feind in seiner rechten
Flanke angreifen zu können.6)

Diesen auf Gemarkung Wyhlen gelegenen Brückenkopf erreicht man, wenn
man etwa 500 m östlich der Stelle, wo die Bahnlinie zwischen Wyhlen und
Herten die Bundesstraße überquert, den zur Rheinfähre führenden Feldweg benutzt
. Dort sind dann noch die imposanten Reste dreier Rundtürme zu sehen.
Diese haben einen äußeren Durchmesser von 8,12 m und liegen etwa 10 m
voneinander entfernt parallel zum Rhein.

In den Jahren 1886 und 89 vermaß Ernst Wagner erstmals diesen Brückenkopf
, auf den der schon 1456 erwähnte Flurname „Heidnisch Gmür" hinweist.
Er erkannte, daß die drei Türme Teil eines Kastells gewesen waren, das sich etwa
45 m am Rhein hinzog.7)


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