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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 171
(PDF, 22 MB)
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die anwesenden Bewaffneten drohende Bewegungen. So genötigt erwiderte Lembke,
er müsse es sich gefallen lassen, seinen Dienst fort zu versehen. Struve befahl einem
anderen, dies zu notieren und äußerte, es werde für den Amtsbezirk ein Kommissär
ernannt werden. Von diesem werde Lembke das Weitere erfahren. Hierauf bemerkte
Struve dem Amtschirurgen Kaiser, er werde das Nämliche wollen wie der
Amtsrevisor, was jener bejahte.

Während Struve verhandelte, rückte das Militär gegen Staufen an. Auf die
Nachricht hiervon zeigte sich erregte Bestürzung. Kurz vorher hatte noch ein Redner
erklärt: »Eine erfreuliche wichtige Nachricht habe ich mitzuteilen, meine
Freunde, das badische Militär ist übergegangen.« Auf die Kunde vom Heranrük-
ken des Militärs verhieß Struve: es müsse einen heißen Kampf geben. Löwenfels,
der sog. Militärkommandant, entfernte sich nun mit anderen von dem Rathause
mit der Aufforderung an Struve, daselbst zu bleiben. Struve und seine Frau warteten
hier den Verlauf des Gefechtes ab. Bald hörte man die ersten Schüsse von
dem südlichen Eingange der Stadt her. Struve wurde von seiner Frau zur Flucht
aufgefordert. Er erwiderte, es sei dazu noch nicht Zeit. Es zog sich eine große Anzahl
der Aufständischen von dem Eingange der Stadt zurück und stellte sich hinter
die vorspringenden Ecken der am Markte bei dem Rathause sich befindlichen Häuser
. Da rief ihnen Struve vom Fenster des Rathauses zu: »Wollt ihr stehenbleiben,
steht, haltet, ihr Viehvolk.« Er eilte, eine Pistole in der Hand, vor das Rathaus,
suchte Fliehende mit gezogenem Degen zurückzuhalten, indem er ihnen zurief:
»Zurück, Hunde, dorthin geht und schießt!« Struve hieb auf einige Flüchtlinge
mit dem Degen ein. So gab er dem Mathias Schwarzwälder einen ersten Hieb über
das rechte Auge und die Nase, und als dieser sich umsah, führte er einen zweiten
gegen ihn. Struve und dessen Frau und Schwager Dusar nebst Blind flüchteten unter
Zurücklassung ihrer Effekten und Papiere zu Fuß in das Gebirge gegen
Todtnau.

Fortsetzung

Gustav v. Struve, 1848
(Orig. Porträtsammlung
der Stadt Freiburg)

171


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