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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0057
graf Heinrich von Hachberg, Landgraf im Breisgau, ausgestellten Urkunde erwähnt
werden 124). In diesem Jahr übernahm Rudolf von Schönau aus dem Unterelsaß
, der die Erbtochter der Herren von Stein geheiratet hatte, Burg und Herrschaft
Schwörstadt. Auch das früher den Edeln von Stein zustehende Meieramt
des Klosters Säckingen wurde Rudolf von Schönau übertragen. Die Familie verzweigte
sich nun im ganzen vorderösterreichischen Gebiet und erbaute sich neben
den Häusern zu Rheinfelden, Laufenburg und Oeschgen auch solche zu Wehr und
Säckingen, sowie in Stetten und Zell im Wiesental125).

Das Schloß in Schwörstadt brannte im Jahre 1792 nieder. Auf den Fundamenten
der alten Burg entstand im spätklassizistischen Stil Weinbrenners das heutige
Herrenhaus, von dem aus jedem Besucher ein wundervoller Blick auf den Rhein
geschenkt wird. Die seitlichen Gräben der alten Burg sowie deren Grundmauern
sind noch sichtbar; im kleinen Park finden sich weitere Erinnerungen an die Herren
von Schönau, deren einer Stamm, der zu Wehr, noch im Besitz des schönen
alten Gutes ist.

Säckingen und die Nachbarschaft

Säckingen war die kleinste der vier vorderösterreichischen Waldstädte, aber
trotzdem nicht unbedeutend. Sie war neben dem bereits im 6. Jahrhundert gegründeten
Fridolinskloster auf einer Rheininsel entstanden, zwischen zwei einst
gleichstarken Armen des Stromes, von denen der eine, westliche, immer mehr
versandete und besonders seit den letzten Jahren bis auf wenige Spuren verschwunden
ist 126).

Nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg im Jahre 1173 bezeichnete
Kaiser Friedrich Barbarossa den Grafen Albrecht III. von Habsburg als Nachfolger
in der Schutzherrschaft über das Frauenkloster Säckingen. Auf diese Weise
kam wohl das Fricktal, in dem viel Besitz der Abtei lag, in die Hände der
Habsburger. Diese mochten auch die Begünstiger der kleinen sich beim Kloster
bildenden Stadt gewesen sein. Diese übernahm Teile der Bevölkerung der benachbarten
Ortschaften Obersäckingen, wo einst die Pfarrkirche der Gegend stand, und
Gettnau unterhalb der Stiftsinsel. Die Befestigung der Stadt begann bei der Teilung
der Rheinarme, die noch heute durch den erhaltenen Gallusturm bezeichnet
ist. Zwei Brücken überschritten die Rheinarme, den östlichen wie noch heute eine
hölzerne, den westlichen eine steinerne Brücke, die leider verschwunden ist. Oberhalb
der die Brücken verbindenden Straße dominierten die Bauwerke des Stifts
mit dem Fridolinsmünster, im unteren Viertel gab es mehr Bürgerhäuser, und im
untersten Teil stach das Schloß der Herren von Schönau heraus, nahe beim südlichen
Eckturm der Stadt, der heute noch erhalten, aber stark umgebaut ist.

Die Herren vom Stein hatten ursprünglich das Meieramt in Säckingen ausgeübt
, d.h. sie verwalteten die weltlichen Geschäfte des Stifts, das im späten
Mittelalter aus einem Benediktinerkloster zu einem stattlichen Damenstift geworden
war. Nach dem Aussterben derer vom Stein beerbten sie die Herren von
Schönau. Es ist anzunehmen, daß der Sitz der Meier immer an der südlichen
Stelle der Stadt gelegen hat. Doch wurde er im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut
. Auf dem Stich von Matthäus Merian 127) finden wir hier einen unter einem
Krüppelwalmdach hochragenden Bau aus der spätgotischen Zeit, der mit zwiebelgedeckten
Ecktürmen versehen war. Im Jahre 1668 wurde den Edelknechten von
Schönau der Freiherrenrang verliehen. Die Verheiratung Werner Kirchhofers,
der einer Säckinger Patrizierfamilie angehörte, mit dem Fräulein Maria Ursula
von Schönau gab Jos. Viktor von Scheffel Veranlassung zu seiner Dichtung „Der
Trompeter von Säckingen". An die historische Tatsache und das liebende Paar
erinnert die Grabtafel am Chor des Münsters (t 1690/1691).

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