http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-06/0022
geworden sein. Dieser Johannes Buttel soll schon nach einem Jahre, also 1400,
verschieden sein. Leider kann man diese Angaben nicht mit den vorhandenen Urkunden
verbinden, höchstens, wenn man die beiden genannten Äbte der Wyhlener
Abtei als eine Person betrachten würde und die Wahlen von 1389 und 1399 unter
Mitwirkung der beiden Klostervorsteher von Bellelay, Johannes III. und Johannes
IV. eine Handlung wäre. Aber nach dem Martyrologium gab es wirklich
einen Abt Johannes Ochsen von Himmelspforte, als dessen Sterbetag der 3. November
ohne Jahreszahl angegeben wird. —
Von Abt Johannes IL haben wir Kenntnis aus 2 Urkunden:
Im Jahre 1393 wurde Abt Johannes vom Rat der Stadt Überlingen (Bodensee)
als Schiedsrichter in einem Streit angerufen, vor dessen Entscheidung er sich an
Papst Bonifatius IX. (1389—1404) wandte. Am 22. August 1393 versprachen der
Bürgermeister und der Rat der genannten Stadt dem Propst, Kustos, Leutpriester
und den Chorherren von St. Johann in Überlingen, sie schadlos zu halten, falls sie
sich der Appellation des Abtes Johannes nach Rom wegen der Streitsache um
Margareta Gnyrsin anschließen sollten, („geben zu Überlingen 1393 an dem
nähsten fritag vor s. Bartholomäus tag", RBK II, 7363).
Laut einer Urkunde vom 7. September 1397 verpflichtete sich die Himmelspforte
, dem Pfarrer von Höllstein (Wiesental) jährlich 5 Saum weißen und 2 Saum
roten Wein von der Klostertrotte zu senden, wofür dieser als Gegenleistung versprach
, beim Einzug der Einkünfte des Klosters behilflich zu sein.
Weitere Angaben über die Himmelspforte betreffende Ereignisse während der
Regierungszeit von Johannes besitzen wir nicht.
IL Die Geschichte der Himmelspforte im 15. Jahrhundert
Nur wenige und dürftige Nachrichten sind über das Schicksal der Himmelspforte
während des 15. Jahrhunderts vorhanden, und nicht einmal die Regierungszeiten
der einzelnen Äbte lassen sich einwandfrei feststellen. Vielfach waren die
wirtschaftlichen Verhältnisse der Abtei so schlecht, daß von den Einkünften des
Klosters nur der Abt sowie ein Bruder ernährt werden konnten. Aufgrund der
geringen Anzahl der Konventualen war eine Abtwahl oft nicht durchführbar, so
daß die Äbte teilweise eingesetzt werden mußten. Das Aufblühen der Wallfahrt
zur „Maria im Buchs" war eines der wenigen erfreulichen Ereignisse in der Geschichte
der Himmelspforte in dem genannten Jahrhundert.
Nach dem Tode von Abt Johann III. (IL?), der zwar in der Ernennungsurkunde
seines Nachfolgers als gegenwärtig erwähnt wird, aber nach den Prämon-
stratenserannalen um 1400 starb, wurde
Andreas (1400—1405?)
am 19. Oktober 1400 vom Subprior von Bellelay, Johannes von Sornental, als
Abt der Himmelspforte eingesetzt. Eine von Notar Conrad Auenstetter von
Reutlingen ausgestellte Urkunde berichtete hierüber:
„Presentibus . . . magistro Conrado Helye, decretorum doctore, fratre Johanne
Buttel, ordinis Premonstratensis supradicti, prefati fratris Andree abbati imme-
diato precessore abbati dicti monasterii Porteceli, et Johanne de Lutoltztorf
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-06/0022