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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 18
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0020
Burckhardt hat dann später zu seinem Bedauern Dr. Kaiser oft im »Hirschen^
nicht mehr angetroffen, weil dieser zumeist in Basel war, wo seine Tochter seit 1873
mit ihrer Familie lebte. Dafür hatte er dann wieder einmal »einen langen und
gemüthlichen Diskurs mit Pflüger, welcher sich in seinem Wesen merkwürdig gleich
bleibt, nur sich um etliche Grade verfeinert hat« 45).

Daß die Tätigkeit als Reichstagsabgeordneter für einen alemannischen Wirt und
Posthalter auch seine Probleme hatte, zeigt folgende Stelle aus einem Brief an
Preen: »Der Posthalter hat seine Frau noch immer nicht nach Berlin mitgenommen,
und zwar unter ausdrücklicher Angabe des Grundes; sie mag nicht für die Zeit auf
den Letsch verzichten; zu Berlin aber auf der Straße damit zu erscheinen, wäre
beim Frevelmut der dortigen sogenannten Menschen bedenklich« 46).

Mit dieser Frau, welche nicht auf ihre Markgräfler Kappe verzichten wollte,
war Pflüger seit 1850 verheiratet. Sie war die Tochter des Grenzacher Zielwirts
Johann Georg Müller und die Schwester Friedrich Müllers, welcher in der Revolution
von 1848/49 eine bedeutende Rolle gespielt hatte und nach ihrem Scheitern
in die Schweiz fliehen mußte, wo er 1892 verstorben ist.

In den achtziger Jahren hat Burckhardt dann den »Hirschen« weniger besucht,
weil er seinen Gesprächspartner Dr. Kaiser kaum mehr dort antraf. So bedauert
er in einem Brief vom 2. Januar 1880 gegenüber Preen, daß er Kaiser schon lange
nicht mehr gesehen habe, denn »ihn ad cervum aufzusuchen, hilft nicht mehr, gerade
weil er Abends jetzt in Basel ist« 47). Dennoch hat Burckhardt auch noch
später den »Hirschen« ab und zu besucht, doch 1887 muß er seinem Freund Preen
mitteilen, daß er seit Jahresfrist nicht mehr nach Lörrach gekommen sei und auch
nichts mehr von dort wisse 48).

Im Jahre 1875 rühmt sich Burckhardt gegenüber Preen, daß er nun ziemlich
genau wisse, wo man »in einer Distanz von drei bis vier Stunden um Basel leidlich
und wo man gut und selbst vortrefflich zu Mittag speist« 49). Zu seinen Lieblingswirtschaften
gehören damals neben dem Lörracher »Hirschen« vor allem die
»Krone« und das »Waldhorn« in Grenzach sowie der »Hirschen« in Haltingen.
Auf die beiden Grenzacher Wirtschaften werde ich im Kapitel »Jacob Burckhardt
und Grenzach« ausführlich eingehen, da seine enge menschliche Beziehung zu diesem
Ort eine gesonderte Darstellung verlangt.

Das Gastbaus „Zum Hirschen" in Haltingen

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