http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0054
Während auf der linken Bildhälfte des Aquarells Blick vom Isteiner Schloßberg
auf die Basler Bucht (Abb. 3) tx) die auf dem Schloßberg wachsenden Bäume und
Pflanzen des Vordergrunds die weiter zurückliegende Landschaft abdecken, geht
der Blick auf der rechten Bildhälfte ungehindert hinaus auf den noch mit Nebenarmen
die Ebene durchfließenden Rhein und die Basler Bucht, die der Gempen-
stollen, der Wartenberg, das Grenzacher Horn und der Tüllinger Berg umschließen.
Am Horizont leuchtet die schneebedeckte Kette der Schweizer Alpen auf. In den
Überresten des 1411 von den Baslern geschleiften, dem Bischof von Basel gehörenden
Schlosses Istein 13) hütet ein Hirte eine kleine Ziegenherde. Die Komposition
des Bildes ist eingespannt in das von den beiden dünnen Baumstämmen im Vordergrund
und der Hügelkette im Hintergrund gebildete Kreuz. Sie ist im Gegensatz
zu jener im »Blick vom Efringerberg« nicht dynamisch.
Hatte beim eben vorgestellten Aquarell eine Gruppe von Baumkronen auf der
linken Blatthälfte die darunterliegende Landschaft verdeckt, so findet sich in der
Aussicht vom Muttenzer Steinbruch? gegen den Isteiner Klotz dasselbe Motiv auf
der Gegenseite (Abb. 4) 14). »Auf seinem Muttenzer Steinbruch haftet der Blick am
ausführlich behandelten, ziemlich höher gelegenen Vordergrund, um erst allmählich
von Licht und Schatten geführt, Schicht für Schicht des abwechslungsreichen Geländes
abtastend, die Weite zu gewinnen. Es fehlen wiederum nicht die Genreszene
vorne noch die seitliche Raumbegrenzung durch dekorative Kulissen, ebenso finden
wir die raumschaffenden Diagonalen, die . . . den Übergang zwischen den dominierenden
Richtungsachsen der Horizontalen und der hier zwar weniger betonten
Vertikalen herstellen«, beschreibt Liselotte Fromer 15).
Abb. 7
Samuel Birmann (1793—1847), Blick gegen Lörrad) und Schloß Rötteln („Aussicht gegen
Loerrach und das Roeteler Schloss"), 1812, Pinsel über Bleistift, sepialaviert, teilweise mit
grauer Feder umrissen, 31,1 x 40,7 cm, KKB, Bi. 503, 4.
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