Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 67
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0069
drohte eine körperliche Züchtigung durch den »Brütschenmeister« (Pritschenmeister
).

Platter hat das Gedicht nicht datiert. Sowohl der Schriftduktus wie die Tatsache
, daß auf die noch nicht abgeschlossene Erneuerung des Bades hingewiesen
wird, lassen auf die Entstehung um 1570/1575 schließen. Damit würde auch die
für die damals wohl renovierte Wirtsstube im Badhaus überlieferte Jahreszahl
1578 übereinstimmen.

Des Mulberg Badts beschreibung

Das Wildtbadt welches hat sein qual
Zuo Mulberg in dem wyßenthal
War for vil Jaren prißen hoch
Vnd bsuocht gar oft von fer(n) vnd noch
Von wegen seiner hohen kraft
Damit daß waßer ist beschaft,

Wil es verzert vnd dempt die fliß
Vnd ist fir böße schaden gwis.
Dient auch den glideren also seer
Das wers braucht im sagt lob vnd eer.
Vnd ob eß gleich wol ein Zeitlang
Durch misbrauch kam in ein abgang
Ist es ernüwert doch also
Das man ietz kumlich badet do.

Vnd sol werden in kurtzer Zeit
Gebeßert vnd gmacht hoch vnd wyt.
Deshalb so etwan ein badtgsel
Dorinnen mit nutz baden well

Der rief anfangs Got fleißig an
Er wol mit gnadt darhinder stan
Vnd seinen segen drüber geben
Darnoch fier er ein niechter leben

Halt sich in rechter Zyl vnd mos a)
So wirt der nutz drus volgen gros.
So stoth auch gantz kumlich darby
Das man halt rechte polycy

Vnd rieht an ein gut Regiment
So wirt die gselschaft nit zertrent.
Deshalb sol werden aufgericht
Nach badens brauch s'vnfletig gricht
Dorin ein Schulthes hab den gwalt
Z'vrteilen wan etwas infalt
Mit sein Amptleuthen die by im
Sitzen. Vnd hat ieder sein stim

Das unrecht z'sprechen vnd zemeren
Vnd alweg s'hinder fir sich keren.
Doch ieder Zeit mit bescheidenheit
Vnd das es dien allein zur freudt

Vnd es vil fuoder b) wein stets geb
Domit man dest wolfeiler leb.

a) mos, moris, m: die Sitte

b) Fuoder: eigentl. Wagenlast. Ein ungenaues Maß, das im 16. Jahrhundert in Basel etwa
7 bis 8 Saum (1 Saum = 136,5117984 1) betrug. Hermann Mulsow, Maß und Gewicht
der Stadt Basel bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Lahr 1910, S. 22 f.

6-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0069