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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 104
(PDF, 24 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-01-02/0106
zwischen Witwe geworden, ihrem »ehelichen bruder« Klaus Gschmus und
Katharina, Heinrich Symons genannt Stampfer Witwe, »ihrer ehelichen
Schwester« all ihr fahrend und liegendes Gut. Nun ist nicht gut möglich,
daß die im Fertigungsbuch von 1500 klar als Anna Sattler genannte Frau
Morand Sutters eine leibliche Vollschwester von Klaus Gschmus war (sie
hätte ja dann Anna Gschmus heißen müssen). . . . die Verwandtschaft der
Gschmus mit den Sattler scheint somit fast erwiesen und dennoch in ihrer
genauen Form unklar zu bleiben. Die Erkundigungen bei namhaften Rechts-
geschichtlern, ob »ehelicher Bruder« in jener Zeit als Schwagerbezeichnung
gelegentlich verwendet wurde, haben diese weder verneint noch bestätigt.
Das Schweiz. Idiotikon nennt allerdings unter »ehelich« erst an vierter
Stelle den heutigen Wortsinn — die frühere Bedeutung war danach viel
weiter. Dennoch bleiben »Ungereimtheiten«, die weder zulassen, die Vermutung
Miegs hinsichtlich des Frauennamens der Ehefrau von Klaus
Gschmus einfach zu übernehmen, noch abzulehnen.

Zu erwähnen bleibt noch, daß bei der im Kirchenbuch am 21. 11. 1608 in
Lörrach eingetragenen Hochzeit — vgl. E. 4 hier — zahlreiche Hochzeitsgäste
aufgeführt sind, neben Junkern von Anweil, von Berenfels, von Ulm,
von Offenburg, von Waldkirch auch ausdrücklich ein Gebweiler.

C. Die Kinder und Kindsfamilien von Klaus Gschmus:

C. 1 Augustin, geboren um 1490, heiratete zwischen 1525 und 1530 (Mieg
»Notes . . .« S. 35) Verena Ingrün(er), bekannter Mülhauser Reformator
(häufig genannt als Teilnehmer an schweizerischen Religionstagungen),
gestorben in Mülhausen im September 1543 (Mieg »La Reformation...«
S. 157). Das »Wappenbuch der Stadt Basel« nennt (sowohl in der Gemu-
seus- wie in der Jungermann-Familie, allerdings — wenigstens bei der Jun-
germann-Familie — als unsicher) den Namen der Ehefrau von Augustin
Gschmus mit Verena Jungermann. Verena Ingrün ist aber in Mülhausen
namentlich mehrfach urkundlich aufgeführt (so etwa Arch. Mülh. Contr.
Prot. 14, S. 42 vom 16. 3. 1557).

Ph. Mieg vermutete, Verena Ingrün stamme aus Zürich, und stützte diese
Annahme auf einen Heini Ingrün, der am 6. 6. 1526 vor dem Zürcher Ehegericht
erschien (Mieg »La Reforme . . .« S. 41). In einem Brief an den Artikelverfasser
vom 14. 10. 71 verwies jedoch Mieg auf eine zweite, von ihm
als wahrscheinlicher gehaltene Möglichkeit: Am 28. 7. 1506 erwähnt das
Bürgerbuch von Straßburg die Einbürgerung von Johannes Ingrien, des
»guldenschriebers von Eystett« (Eichstetten bei Emmendingen?). In den
Matrikeln der Universität Basel von 1497—1498 erscheint Blasius Ingron
de Argentina — lat. für Straßburg —, der nach Meinung Miegs wahrscheinlich
der Sohn des obigen Johannes und Bruder von Verena Ingrün
ist. Mieg nennt auch eine in Mülhausen verheiratete Schwester Verena In-
grüns: Margrit Ingrün verehelicht mit Leonhard Christen, genannt Benner
(»La Reforme . . .«, S. 41, Fußnote 66).

Verena Ingrün verheiratete sich wieder, etwa 1545 (Mieg »La Reforme . . .«,
S. 41), mit Hans Bitter (dieser war Bürger Mülhausens, erscheint aber wieder
ab 1546 in Schlettstadt als dortiger Bürger, von wo er vermutlich auch
stammte), Steinschneider; Verena Ingrün starb in Schlettstadt Ende 1575.
Uber die Kinder des Reformators und ihre Familien wird weiter unten,
vgl. D. 1, noch berichtet.
C. 2 Barbara, Geburtsdatum unbekannt, März 1517 Eintritt ins Kloster St.
Klara Mülhausen, Austritt dort 1522 (Mieg »La Reforme . . .«, S. 37, Fußnote
22); sie heiratete etwa 1530 den Goldschmied Andreas Kratz in Mülhausen
und starb etwa 1545.

Andreas Kratz verheiratete sich wieder um 1546 mit seiner Schwägerin

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