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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1974-03-04/0062
Mein besonderes Verhältnis zu Kandern

Im Jahre 1781 kam der Urgroßvater meines Urgroßvaters als Pfarrer nach
Kandern; 60 Jahre früher heiratete sein Vater als Vikar die Tochter des Kanderner
Pfarrers Ziegler. Das war Johann Bernhard Fecht, der Großvater der Gustave
Fecht, die bis zum Tode Hebels seine Freundin war. 1915, nach dem frühen Tode
Ihres Mannes, der in Binzen Pfarrer war, kam meine Großmutter nach Kandern
und wohnte über 30 Jahre in der Villa Stein. Durch recht schicksalhafte Umstände
konnte ich 1966 dieses Haus erwerben. Und hier ist nun der Ort unserer gemeinsamen
Werkstätte.

Bis dahin dauerten auch die Wanderjahre, die sich an die Lehrjahre anschlössen
. Es ist wie wenn sich ein Kreis schließen müßte; denn wenn auch nicht
in Kandern geboren, wie meine Geschwister, so fällt doch mein erstes Bewußtsein
mit Kandern und seiner Landschaft zusammen. Diese Umgebung von Kandern
mit Wald, Steinbruch, Lehmgrube, Bach und weidenden Kühen bestimmten in
einem entscheidenden Maße mein inniges Verhältnis zur Natur, die Lust am
geschaffenen Ding. Dieses Verhältnis war selbst ganz kreatürlicher Art.

Als ich nun 1949 wieder nach Kandern kam, als Schüler zu Richard Bampi,
ging es zunächst darum, das handwerkliche Rüstzeug zu erwerben; dabei spielte
Meister Gimbel eine wichte Rolle. Bampi selbst schärfte das Kritikvermögen mit
großer Konsequenz. Bampi war von recht verschlossener Art und offenbarte sich
mehr durch sein Werk. Die Begegnung mit Mario Mascarin in Muttenz war eine
völlig andere. Das Leben war hier in seiner Freude und Fülle der Anlaß zum
Werk. Und dann gehörten die reichen Gespräche dazu, die zwar immer weit über
das Fachliche hinausführten, doch bildete die Keramik oft das zentrale Anliegen.
Es entwickelte sich eine seltene Freundschaft unter Kollegen. Durch ihn gewann ich
die Sicherheit im Urteil über meine eigene Arbeit.

Die fertigen Arbeiten werden meistens gemeinsam beurteilt.

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