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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0013
und bewahrt werden. Sie verdienen es, denn seit der Einführung zentraler Wasserversorgungen
hat ein langsames Brunnensterben eingesetzt und viele Brunnen
sind bereits verloren.

Die vorliegende Arbeit befaßt sich im wesentlichen mit den Dorfbrunnen und
zwar den laufenden Brunnen. Im Zuge der Bearbeitung der Bau- und Werksteine
in Dörfern des südlichen Markgräflerlandes (Wittmann 1971) wurden schon Daten
über Brunnen gesammelt (vgl. dort S. 29—31), wenigstens in Hinsicht auf Material
und Alter. Diese Erhebungen wurden jetzt vervollständigt und bis zur
Nordgrenze des Markgräflerlandes ausgedehnt. Dadurch ist ein regional lückenloses
, zum Erarbeiten einer Typologie und zu Aussagen über die geographische
Verbreitung und historische Entwicklung ausreichendes Material zusammengekommen
.

Die Feldaufnahme erfolgte in den Jahren 1973/1974 und erfaßt 76 Gemeinden
alter Ordnung, vor den Eingemeindungen des 20. Jahrhunderts, wobei die
Filialorte nicht getrennt gezählt sind. Die Nordgrenze verläuft über die Orte
Seefelden — Betberg — Sulzburg. Die von der Inventarisation erfaßten Orte sind
auch auf der Kartenskizze der Abb. 25 eingetragen, nicht aber die Filialorte ohne
Brunnen.

Einige dieser Orte haben nie laufende Brunnen, sondern nur Sodbrunnen gehabt: das
sind die Rheindörfer Kirchen, Kleinkems, Markt und Steinenstadt, die Talsohlendörfer
Seefelden, Steinen, Warmbach und im Lößhügelland Betberg. Einige haben nach Anschluß
an die zentrale Versorgung Betonbrunnenensembles aufgestellt, so Kleinkems und Seefelden
. Kirchen hat neben Sodbrunnen Steintröge gestellt. Buggingen und Istein haben
ihre laufenden Brunnen verloren. Aber auch sonst hat es früher Sodbrunnen gegeben. So
hatte Obereggenen früher 12 Sodbrunnen (Trenkle 1930, S. 2C6). Von den steinernen
Einfassungen dieser Sode ist nahezu nichts mehr erhalten.

Schwerpunktsbereich der Aufnahme ist das Rebland. Sie wurde aber auf die
Orte der Rheinebene ausgedehnt und im Wiesen- und Hochrheintal bis zur Linie
Maulburg — Nollingen — Warmbach vorgetrieben, um auch die früheren Steinhauerorte
Hägelberg, Hauingen, Maulburg und Degerfelden mit in die Aufnahme
einzubeziehen. Die städtischen Brunnen von Lörrach (Stadt seit 1756), Kandern
und Müllheim (beide Stadt seit 1810) und Sulzburg (Stadtwappen mit Bergbauemblemen
von 1283) sind wegen der Stadt/Land-Differenzierung mit inventarisiert
. Dagegen wurden die Brunnen der Stadt Schopfheim (Stadt seit 1250) und
die des schweizerischen Dorfes Riehen nur zum Vergleich beigezogen.

Als zeitliche Grenze für das Inventar ist 1900 gewählt, um welche Zeit ohnehin
die Natursteine durch den neu aufgekommenen Kunststein verdrängt werden.

Durch die Inventarisation wurden insgesamt 437 Objekte erfaßt, nämlich:
249 Tröge, davon 95 in Buntsandstein (38%),

24 in tertiärem Kalksandstein (10%),
130 in Jurakalk (Malm) (52%).
188 Stöcke, davon 80 in Buntsandstein (43%),

45 in tertiärem Kalksandstein (24%),
63 in Jurakalk (Malm) (33%).

Anlaß zu dieser eingehenden Brunnenstudie war Fritz Schülins beständige Bitte um
einen Beitrag zu diesem Thema im „Markgräflerland". Bei der Feldaufnahme in für mich
entfernteren und abgelegenen Teilen der Landschaft unterstützten mich meine Studenten
Fritz Scheid und besonders Werner Stork mit Fahrzeug und tätiger Mithilfe. Fast alle
Fotografien fertigte in bewährt liebenswürdiger Weise Herr Gerhard Moehring (Lörrach).
Mit Auskünften halfen die Herren Dr. Fritz Fischer (Müllheim), Rektor Johannes Helm
(Lipburg-Sehringen), Ratsschreiber Walter Jung (Lörrach) und Albert Vögtlin (Weil),
Wilhelm Kleyling (Badenweiler), dazu viele mir unbekannte Frauen und Männer in den
begangenen Dörfern. Ihnen allen herzlichen Dank!

Abkürzungen: Br. = Brunnen; JZ = Jahrzahl; oj = ohne Jahrzahl; Bsp. = Beispiele.

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