http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0017
Müschelchen
Radius
Rundstab
Saum
Kehle
Saum
Britzingen (1771)
55
18
10
27
10
Hüeelheim (1791)
65
25
15
18
10
Mappach (oj)
70
28
18
23
18
Feldberg (oj)
78
25
15
25
15
Haltingen (1804)
65
30
15
35
14
Bellingen (1808)
120
30
20
30
20
Otlingen (1819)
58
3C
22
Auch zwischen
den einzelnen
Platten unters
cheiden
sich mitunter
die Maße, ins-
besondere wenn gleichzeitig zweierlei Werksteine verwendet sind (Britzingen:
Buntsandstein und Kalksandstein). Der Rest der Wandfläche bis zur Plattenkante
ist breitflächig scharriert, meist 18 bis 20 cm breit. Nur in Oberweiler (1787) sitzt
vor dem Müschelchen ein runder Knopf von 2 cm 0. Gerahmt von Gewinden stehen
Initialen und JZ (Bellingen, Haltingen, Otlingen).
1.1.3 Jurakalktröge
Für diese Tröge wurden Kalksteine aus dem Weißen Jura (Malm) des Schweizer
Jura verwendet, im folgenden Jurakalke genannt.
Das war einmal der Solothurner Kalkstein (Kimmeridge-Stufe), ein feinkristalliner
, mitunter etwas flasriger, meist weißlicher Kalkstein mit vielen Zwe'ischalern
und für ihn charakteristischen bis zu 14 cm langen Spiralschnecken (Nerineen), die
meist in der Schichtung liegen. Bereichsweise ist der Kalk gröberspätig, führt im
Lager wellige dünne Tonhäute. Er hat im wesentlichen ungestörte Lagerung und
bis zu 1,5 m dicke Bänke bei nur geringer Klüftung (de Quervain 1969, S. 171 —
173). „Eine Spezialität von Solothurn waren die großen, oft monolithischen, meist
klassizistischen (Zeitabschnitt 1780—1850) Brunnenbecken, die alle aus der gleichen
Bank (der Schalenbank) gehauen wurden" (de Quervain S. 172). Leider sind
die Markgräfler Tröge nicht alle aus dieser wertvollen Bank gehauen.
Daneben trifft man den Laufener Kalkstein (Oxford-Stufe), ein hellfarbiger
öfter gelblicher, meist grobooidischer Kalkstein mit weitständiger Klüftung, mit
Ausbildung mächtiger homogener Bänke und fast ungestörter Lagerung (de Quervain
1969, S. 167—169). Die Brunnentröge stammen aus der „Dicken Bank".
Laufener Kalkstein wurde u. a. angetroffen in Adelhausen, Degerfelden, Eimeidingen
, Fischingen, Grenzach, Haltingen, Herten, Hügelheim, Hüsingen, Inz-
lingen, Kandern, Lörrach, Maugenhard, Otlingen, Schallbach, Weil, Wollbach und
Wyhlen.
Zum Inventar der Jurakalktröge vgl. Anlage 3, S. 71.
Der Grundriß ist meist ein Rechteck (115, das sind 89°/o), aber fast immer
sind die Seitenkanten und damit der Brunnenrand zugerundet oder abgeschrägt.
Bei Abschrägung wird der Grundriß zu einem zwar achsialsymmetrischen, aber
nicht gleichseitigen Achteck umgeformt (Abb. 2/3.1 bis 3.6). An den beiden Enden
ungleiche Rundung und Abschrägung ist nicht selten (vgl. Anl. 3). Vom Grundriß
und zugleich der relativen Größe der Tröge gibt Abb. 2 eine Vorstellung (alle
Maße sind Außenmaße am Brunnenrand). Die Abb. 2 läßt auch erkennen, daß
viele Tröge auffallend lang sind (Abb. 2/3.1 bis 3.3). Die beiden mit immerhin
5,13 m längsten Tröge stehen in Auggen und Hägelberg. Rechtseitige Tröge mit
380 cm und mehr Länge trifft man in Auggen, Binzen, Eimeidingen, Hägelberg,
Haltingen, Inzlingen, Niederweiler, Nollingen, Otlingen, Schallbach, Schliengen,
Weil, Wintersweiler und Wyhlen, aber auch in Lörrach (Viehmarkt-Br.). Nur selten
besitzen diese langen Tröge eine quere Zwischenwand, so symmetrisch in
Lörrach, asymmetrisch bei einem Schallbacher und Nollinger Trog.
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