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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0021
Neben den Unterschied in der Profilierung tritt eine unterschiedliche Wandneigung
: sie beträgt beim Typus A selbstredend 90 . Bei den Typen Bl—5 wurden
gemessen in Haltingen 85 , in Brombach, Grenzach und Weil bis 84 , in
Inzlingen und Stetten 80 , in Otlingen 76°. Dagegen zeigen die Lörracher Brunnen
(Typus C) eine Wandneigung bis nur etwa 70°.

66 °/o der 4-seitigen Monolithe zeigen den Typus A, 20 °/o den Typus B, nur
14 o/o haben C- und D-Profile.

Die Außenwände sind durchweg gestockt. Dabei umfaßt die Bearbeitung auch
den Trogrand, der zudem wie Kanten und Fuß mit einem scharrierten Saum eingefaßt
ist. Auf den Seitenflächen trifft man bisweilen Felderung in rhombischer
Umgrenzung, auch „Scheibenmuster mit seitlich ausweichenden Rechtecken" (Pfister
1939, S. 213), so in Haltingen, Lörrach und Müllheim. Der vollovale Löffler-Trog
in Müllheim trägt zu beiden Seiten eine langovale, in der Mitte eine runde Scheibe.
Der Hirschen-Br. in Lörrach führt das Stadtwappen, der Blankenhorn-Br. in
Schliengen den Baselstab. Oft zeigt die Seitenwand auch die JZ. Ovale Tröge sind
meist radialgebuckelt.

Als seltene Ausnahme wurden an Trogrändern in Eimeidingen (Winkel-Br.)
und Weil (Hauptstr. 94) Schleifscharten beobachtet, ähnlich denen der Sandsteintröge
. Es blieb aber wohl beim Versuch.

1.1.4 Vergleiche und Deutungen

Die monolithischen Tröge zeigen als Norm ihres Grundrisses das Rechteck.
Sonderformen der Monolithe sind beim Buntsandstein auf seltene sarkophagartige
Formen beschränkt (Schallbach, Tumringen, Weil, Wollbach-Nebenau). Beim Jurakalk
sind die Sonderformen reichhaltiger, so findet sich Anpassung an die Wandstellung
(Huttingen, Kandern, Lörrach, Müllheim), Tendenz zum Oval (Lörrach),
das Volloval (Auggen, Badenweiler, Lörrach, Müllheim), in je einem Einzelfall
auch ein monolithisches Vollrund (Lörrach) und Achteck (Holzen).

Wo die Möglichkeiten des Werksteins wegen der Dimensionierung oder des
Grundrisses überfordert sind, hat man ein Zusammenfügen der Tröge aus Einzelteilen
gewählt. Das ist durchweg bei den großen 8-seitigen Sandsteintrögen der
Fall, so beim Buntsandstein (Badenweiler, Blansingen, Herten, Kandern, Laufen,
Obereggenen, Schliengen, Sulzburg, Tannenkirch-Ettingen, Tüllingen) und beim
tertiären Kalksandstein (Bellingen, Britzingen, Feldberg, Haltingen, Hügelheim,
Laufen, Mappach, Otlingen, Rheinweiler). Beim Kalkssandstein kommen wiederholt
auch 4-seitige und 4-teilige Kastentröge vor (Efringen, Hügelheim, Vögis-
heim), beim Buntsandstein dagegen nur einmal in Auggen-Hach.

In der gleichen Weise verfuhr man auch beim Jurakalk in Ausnahmefällen, so
beim quadratischen Trog von Tannenkirch, dem großen 8-seitigen Trog von
Hüsingen und dem aus sieben Einzelplatten zum Kreisrund gefügten Platz-Br. in
Binzen.

Die Auflösung des Troges in Einzelteile ermöglichte eine größere Freiheit im
Grundriß. Sie wurde erkauft mit größerer Anfälligkeit in bezug auf die Dichtung
des Troges. Die Gegenüberstellung barocke Einzelplatten — klassizistische Monolithe
durch Pfister (1939, S. 211) ist unhaltbar, wie allein schon die zahlreichen Sandsteinmonolithe
des 18. Jahrhunderts zeigen.

Vergleicht man die Größe der Tröge miteinander (Abb. 1,2), so erweisen sich
unter den Monolithen die Jurakalktröge als die relativ größten (alle Werte in m2
aus den Außenmaßen):

Buntsandstein:

Binzen, Sdimied-Br.
Haagen, Rathaus-Br.
Tumringen, Mühli-Br.
Hauingen, Steinenstr. 24

3,9
4,2
4,3
6,6

Jurakalke:

Weil, Zoll-Br.
Lörrach, Hirschen-Br.
Otlingen, Rathaus-Br.
Haltingen, Kirch-Br.

7,7
8,7
11,3
11.4

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