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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0022
Der Unterschied ist materialbedingt, da nur die Jurakalke so große Rohblöcke
lieferten. Doch werden die Monolithe insgesamt von den aus Einzelteilen
gefügten Achtseittrögen noch übertroffen:

Blansingen 13
Hüsingen, Sternen-Br. 18
Kandern, Rathaus-Br. 19

Auffallend kleine Tröge in Jurakalk (Auggen Hauptstraße, Lörrach Teichstraße
und Villa Aichele, Villa Koechlin-Favre, Müllheim Eisengasse, Tüllingen
„Maien") sind private Brunnen.

Große und besonders lange Tröge sind typische Gebrauchsformen (Viehtränken
). Entsprechendes gilt für die Hintereinanderschaltung mehrerer Tröge (Schallbach
, Tannenkirch-Gupf, Wollbach-Nebenau). Sie läuft auf die gleiche Verlängerung
der Nutzlänge hinaus, ohne einen besonders großen Trog nötig zu
machen.

Die Größenunterschiede sind weithin vom Material, von der möglichen Größe
der Rohblöcke bestimmt. Auch die Art der Flächenbehandlung ist materialabhängig
: die Sandsteine sind scharriert, die Kalksteintröge gestockt.

Erstaunlich ist die große Individualität der Monolithe. Trotz Typisierung der
Formen trifft man nur selten auf zwei gleiche Tröge. Zu nennen wäre das
Zwillingspaar Winkel Hügel-Br. in Binzen aus Jurakalk (1831), die beiden Kalksandsteintröge
an der Weilertalstraße in Oberweiler (1787, 1789). Es waren nicht
die Wünsche der Auftraggeber, welche letztlich die Dimensionen der Tröge bestimmt
haben, sondern Dimension und Eignung der im Steinbruch gewonnenen
Rohblöcke.

1.2 Stöcke

Auch auf die Formgebung und damit den individuellen Stil der Stöcke hat das
Material Einfluß, denn nicht alle Werksteine machen die gleiche Bearbeitung im
Detail möglich. Auch ist nicht jedes Gestein für jede Art von Flächenbehandlung
gleich geeignet. Bei uns verwendet wurden Buntsandstein der Unteren Trias aus
den Vorbergen des Schwarzwaldes, alttertiäre (unteroligozäne) Kalksandsteine und
Konglomerate aus dem Vorbergtertiär und Weißjurakalk (Malm) aus dem Schweizer
Jura.

1.2.1 Buntsandsteinstöcke

Für den Sockel, seltener für den Aufsatz (Säulen, Obelisken), wurden kieselige,
seltener konglomeratische, harte Sandsteine des Mittleren Buntsandsteins verwendet
(Steinen/Hägelberg im Wiesental, Degerfelden am Hochrhein, Heimbach
und Bleichheim in der Lahr/Emmendinger Buntsandsteinzone), für den Aufsatz
häufiger weiche, glimmerige Sandsteine des Oberen Buntsandsteins (Inzlinger Sandstein
).

Wir können nach dem Formeninventar und der Zeitstellung verschiedene
Typen ausgliedern. Akten wurden zur Datierung nicht beigezogen, nur gelegentlich
aus der Literatur zugängliche Daten übernommen. Mitunter ist die Datierung der
Stöcke schwierig. Einzelne Teilstücke können unterschiedlich alt sein, auch am
gleichen Werkstück kann unterschiedliche Datierung verzeichnet sein. Es sind eben
nicht selten ältere Teilstücke mitverwendet.

Als Beispiel diene Blansingen. Der Obelisk ist mit 1767 ausgewiesen, die Ziffern
stehen beidseits des rocailleartig eingefaßten badischen Wappens. Ein Altersunterschied
zwischen Obelisk und Sockel ist allein schon in der Flächenbehandlung
zu erkennen. Die Scharrierung im Saum ist am Obelisk von anderer Hand,
gröber und härter, am Sockel aber verschwommener und feiner. Das gleiche gilt
für die lotrechte Scharrierung der Flächen. Der Sockel zeigt auf der Fläche links

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