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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0029
Die Obelisken zeigen sdiarrierten Saum, das innere Feld weist abgesprengte
Ecken auf, bisweilen mit vier 3-teiligen Müschelchen. Die Quaderflächen sind
grob scharriert (Bellingen, Binzen, Haagen, Hauingen, Rümmingen, Tumringen),
meist waagerecht, in Tumringen kontrapunktisch dazu Leisten und Wülste lotrecht
.

Abb. 9c

Spätbarocke Brunnenstöcke aus Buntsandstein
III Rümmingen Lörracher Str. 3
von 1794 (Modell: verjüngter Sockel —
Zwischenglied — Obelisk — Kugel).

Abb. 9d

Spätbarocke Brunnenstöcke aus Buntsandstein
IV Tannenkirch Ochsen-Br. 1772
(Besonderheit: Kugel ruht auf einer
kissenartigen Deckplatte des Obelisken).
(Foto F. Scbülin)

Individuelles Dekor ist selten. Am Mühli-Br. in Tumringen sieht man am
Zwischenglied in barocken Vignetten auf der Westseite ein Mühlrad, auf der
Ostseite ein geschweiftes Sonnenrad. Auf der einen Sockelseite des Ochsen-Br. in
Tannenkirch entzückt die 68 cm hohe Abstraktion einer Tanne mit neun schwer
herunterhängenden Asten auf jeder Seite und oben aufwärts gerichteten Wipfeltrieben
.

Auf dem Obelisken des Tüllinger Dorf-Br. (1769) zeigen sich zwei ineinander
verschlungene Rebzweige mit Laub und reifen Trauben (Kraus 1901, S. 53:
„Rebenornament"), darüber die Krone (Abb. 10a). „Einer Rocaille entsteigt in eleganten
Verschlingungen die Rebenranke. Und es ist, wie wenn in bacchischem
Scherz diesem lebendigen geschmückten Schaft in vielen Röhren ein edlerer Saft
entströmte" (Pfister 1939, S. 208). In diesem einen Falle kennen wir auch den
Künstler, Mathäus Abt aus Istein, der sich auf der Gegenseite mit Name, Herkunft
Winkelscheit und Zirkel zu erkennen gibt. Dies ist sonst durchaus unüblich, im
Gegenteil, Dorfbrunnen gehören zum handwerklich gestalteten Volksgut, bei dem
nicht der Gestalter, sondern der Eigentümer signiert. Daher treffen wir nicht die
Namen der Steinhauer, sondern der Vögte, Bürgermeister oder Stabhalter.

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