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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0036
Der Maulburger Rathaus-Br. (Abb. 12/3.3) ist wie sein Trog in Aufbau und Dekor
bemerkenswert. Er besitzt auf einer dreifach gekehlten Fläche des Zwischengliedes ein
bärtiges Gesicht wie die spätbarocken Stöcke. Auf zwei weiteren Seiten hängt um eine
heraustretende dicke Scheibe ein Gewinde (Zopf). Höher ist der Stock mit 1834 datiert.
Ein ganz entsprechendes „lebhaft kanneliertes" Zwischenglied („über kreisrunden, wenig
vorstehenden Zapfen hängen stilisierte Lorbeergewinde herab") zeigt der Schöneck-Br. in
der Albanvorstadt in Basel (Christ & Heman 1971, S. 19), der im Alter „offensichtlich"
dem Brunnen auf dem Münsterplatz (1784) und Petersplatz (1779) entspricht, also Louis
XVI. Sollte das Maulburger Zwischenglied trotz höher stehendem 1834 älter sein oder
liegt eine Imitation vor?

Die Weiler Brunnen (Abb. 14) sind neben ihrer Architektur besonders durch das
Biedermeierdekor bemerkenswert. Unter dem Kapitell befindet sich eine Zahnleiste. Auf
dem Obelisk steht die JZ zwischen einem Gewinde oben und einem Doppelzweig unten.
Am Mühlirain ist diese Girlande aus 4+1+4 Gliedern an zwei Knöpfen festgemacht, von
denen zwei Quasten herunterhängen. Der Doppelzweig hat je 7 Fiederblätter, ist am
Ende unpaarig durch eine 5-strahlige Blüte abgeschlossen, mit einer Schleife gebunden
und diese durch eine kleine 4-zählige Rosette festgehalten. In der Mitte unter der JZ
bemerkt man ein verknotetes „Strahlenbündel". Um das Strahlrohr zeigt der Brunnen
am Mühlirain eine 12-strahlige Blattrosette, von einem „Wolkenmuster" umgeben (Abb.
22), der Kirch-Br. einen 5-strahligen Stern.

Abb. 14

Biedermeier-Brunnenstöcke (Buntsandstein
) in Weil links: (1.1) Br. am Mühlirain
1829 — rechts: (1.2) Br. auf dem
Kirchplatz 1833. Beachte: Obelisk mit bekränztem
Cippus bzw. Urne als Abschluß;
JZ zwischen Girlanden und Zweigen;
strahlig-symmetrisches Dekor um den
Auslauf.

Audi andere Stöcke dieser Zeit bieten solches Dekor um den Auslauf: Haagen
(1829) eine 16-zackige Scheibe, Oberweiler einen 10-strahligen, Rümmingen (1840)
einen 12-strahligen Stern, Höllstein (Rathaus-Br.) eine 12-strahlige Rosette, Tüllingen
eine einfache, radialscharrierte Scheibe, Dattingen (1819) eine Rosette mit
2 mal 18 Blättern. In Tannenkirch-Ettingen und Wollbach-Nebenau (1804) hängt
ein kreisrundes Gewinde. Beim Weiler Wolkenmuster (Abb. 22) wäre ein Vergleich
mit ähnlichen Teppichmustern angezeigt.

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