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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0062
Tröge und Stöcke aus Jurakalk gehen bis zum Jahrhundertende (letztes datiertes
Stück in Stetten 1897, in Riehen 1899). Um die gleiche Zeit sind bereits die
Betonkunststeintröge da. So in Auggen (Ellengurt Trog 1889), ein Beistelltrog in
Rümmingen (1896). Gerade diese Beistelltröge haben später als Serienstücke eine
weite Verbreitung gefunden. Dann sind zu nennen die Tröge des Gemeinde-Br.
und Kirch-Br. in Weil (vgl. oben) (1896), in Tannenkirch sogar ein 8-seitiger Trog
des Ochsen-Br. (1899) und ebenda an der Landstraße in Ettingen das Ensemble
von 1900. In Degerfelden, Herten und Nollingen fallen Serientröge von 1895 auf.
Sie alle imitieren noch die Formen der Jurakalktröge, zeigen noch keinen dem
neuen Material angemessenen Stil und bedrücken durch ihr abweisendes, stumpfes
Grau. Auf der anderen Seite bemerken wir zur gleichen Zeit auch schon Tröge und
Stöcke aus Schwarzwälder Granit (Efringen Basler Straße, Kandern Hauptstr. 35)
in zum Teil bereits bewußt moderner Formgebung.

5 Denkmalschutz und Denkmalpflege

Nicht wenige der Werkstücke unserer Brunnen haben bereits durch die Verwitterung
Schaden genommen. Dabei darf auch ihr oft schon hohes Alter nicht
übersehen werden. Besonders anfällig ist der Inzlinger Sandstein (Oberer Buntsandstein
), der bevorzugt für Aufsätze (Obelisken) und Stücke mit Dekor benutzt
wurde. Gerade die langgestreckten Obelisken liegen mit ihrer langen Achse in der
Schichtung, im Lager. Daher beginnt das Aufblättern längs der Schichtung an den
Außenwänden. Das ist besonders an vorgegebenen Schwächestellen der Fall, so entlang
feinglimmeriger Lagen oder (Inzlingen Dorfstr. 12) an Tongallenhorizonten.
Zunächst schälen sich nur dünne Schichten ab, später kommt es zur Aufspaltung
im Innern des Werkstücks und dieses geht mit der Zeit zu Bruch.

Schon sind Einzelstücke verloren (Egringen Pfarrhaus-Br.), andere sind stark
gefährdet (u. a. Auggen Ellengurt, Otlingen Dorfstraße, Stetten Adler-Br., Tüllingen
Dorfstr. 30, Tumringen Mühli-Br. Zwischenglied). Die Scharrierung löst sich bisweilen
als dünnes Blatt ab. In anderen Fällen sind Teilstücke, meist die Obelisken,
bereits durch neue ersetzt (so u. a. Binzen Schmied-Br., Inzlingen Kirchstraße, Otlingen
Dorfstraße 103, Stetten Kirch-Br., Tumringen Mühli-Br., Zunzingen Br. bei
der „Krone"). Dabei bleibt die Architektur gewahrt, beim Dekor gehen nach
meiner Erfahrung Einzelheiten (etwa Müschelchen) verloren, anderes wird auch
frei erfunden (Wappen) hinzugefügt. Besonders von der Verwitterung betroffen
sind die Abschlüsse, also die Kugel, bei klassizistischen Säulen auch die Urne. Solche
Stücke sind bereits abgebrochen (u. a. Feldberg, Höllstein, Niedereggenen, Witt-
lingen), fehlen bei einem guten Dutzend der inventarisierten Sandsteinstöcke, wurden
aber auch in Naturstein (Binzen, Tannenkirch) oder in Kunststein (Stetten,
Tüllingen) ersetzt.

Hervorragend gehalten haben sich dagegen die meist um 200 Jahre alten
Buntsandsteintröge. Die mehr oder weniger verkieselten Sandsteine sind witterungsbeständiger
. Nur wo ungeeigneter Stein verwendet wurde (Grenzach Dorfstraße
, Tüllingen Dorfstraße 30), geht auch der Trog zu Bruch.

Auch bei den Werkstücken aus Kalksandstein sind Mängel zu beklagen. Abschlüsse
fehlen (Binzen Winkel-Br., Holzen Rathaus-Br., Hügelheim Schul-Br.),
sind am Zerbrechen (Holzen Brunnengasse) oder schon abgebrochen (Sitzenkirch).
Andere sind in Sandstein (Mappach) oder Kunststein (Hügelheim B3, Tannen-
kirch-Gupf) ersetzt. Gelegentlich beobachtet man auch Aufspaltung längs der
Schichtung (Hügelheim Schul-Br.). Kriegsschäden kommen vor (Haltingen).

Beim Aufstellen der neu erworbenen Jurakalktröge hat man öfter gleichzeitig
schadhafte Sockel oder Stöcke durch Jurakalk ersetzt (Hertingen Kirch-Br., Hü-
singen Sternen-Br., Kandern Ziegelgasse, Stetten Adler- und Kirch-Br.). Neuestens
verwendet man Betonsockel (u. a. Britzingen, Riedlingen, Welmlingen).

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