http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0096
Platzbrunnen auf dem Kirchplatz
in Feldberg.
Zu Anfang unseres Jahrhunderts
liefen in Feldberg noch vier ortseigene
Brunnen, jeder hatte seine
eigene Quelle. Bei der Kirche in
der Mitte des Dorfes läuft noch
einer davon, der „Platzbrunnen".
Schon um 1750 wird gesagt, der
•/y. hölzerne Platzbrunnen sei wasser-
/durchlässig. Ein Anlieger beschwerte
sich mehrmals, weil ihm das versickerte
Wasser über den Hof und
in den Keller lief. Schließlich ließ
der damalige Vogt Bartlin Neff im
Jahre 1767 den steinernen heutigen
Platzbrunnen für 365 Gulden,
leider ohne Inschrift, aufstellen,
der heute noch das Dorfbild verschönt
.
In Feldberg gab es noch zu Anfang unseres Jahrhunderts vier laufende Dorfbrunnen
, jeder hatte eine eigene Brunnstube. Einst versorgten neun laufende
Brunnen das Dorf mit Wasser, östlich von der Kirche läuft auf dem Kirchplatz
heute noch der sogenannte „Platzbrunnen", der anfangs zwei Röhren hatte. Damals
stand noch ein zweiter Brunnen westlich davon auf dem Kirchplatz. Der
alte Platzbrunnen war aus Holz, und als er undicht geworden war, lief das
versickernde Wasser dem Anlieger in Hof und Keller. Dieser beschwerte sich
mehrmals deswegen. Schließlich ließ die Gemeinde unter Vogt Bartlin Neff im
Jahre 1767 den heutigen steinernen „Platzbrunnen" für 365 Gulden, teilweise aus
Holzerlös, aufstellen, leider ohne Inschrift. Doch heute noch verschönt der Brunnen
das Dorfbild.
Ein zweiter noch laufender alter Dorfbrunnen steht im Oberdorf beim Gemeindehof
. Dieser ist aus einem Stück gehauen. Auf dem Brunnenrand sind noch
deutliche Schleifspuren zu erkennen, die vom Schärfen von Messern und andern
Gegenständen herrühren. Oberhalb vom Dorf, im östlichen Rebberg, läuft das
„Geißbrünnli", das wohl einst den weidenden Geißen als Tränke diente. Vor
wenigen Jahren wurde die Quelle neu gefaßt, und das Wasser fließt wieder in das
aus Stein gehauene Tröglein.
Vom „Chilstigmännli" erzählt die folgende Sage:
Ein steiler Weg führt von Feldberg den Chilstig (den Kirchsteig) hinauf auf die
Eckt, und er soll einst der nächste Weg nach Basel gewesen sein. Vor etlichen hundert
Jahren ist auch einmal ein Fuhrmann mit einem schweren Wagen, beladen
mit vollen Weinfässern und mit sechs Pferden bespannt den Chilstig hinauf und
Basel zu gefahren. Doch vom Regen war der Weg so aufgeweicht, daß der Wagen
nicht vorwärts, sondern eher zurückgerollt ist. Deswegen hat der Fuhrmann
schrecklich geflucht, hat mit der Geißel wütend auf die Pferde eingeschlagen, die
den Wagen trotzdem nicht weitergebracht haben. Da hat der Fuhrmann einen
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