Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0100
Der Häfnetbrunnen
im dunklen Gewölbe auf dem Häfnetbuck zwischen dem Chlösterli

und dem Dorf Weitenau. f F. Schü. J

noch nicht gewaschen hatte, in die Nähe des Brunnens, wurde er von der Jungfer
so unsanft gewaschen und gekämmt, daß er es sein Lebtag nicht mehr vergessen
hat. Jeder machte lieber einen Umweg um den Brunnen, und besonders des
Nachts ging niemand gerne daran vorbei. Wollte sich ein Kind nicht gerne
waschen lassen, durfte die Mutter nur sagen: „Mei d' Häfnetjumpfere chunnt die
go wäsche!" dann gab es keine Widerrede mehr.

Vom „Mägdebrunnen" am Rührberg erzählt eine Legende: Als im 3. Jahrhundert
die heilige Ursula von Rom kommend auf dem Rhein nach Köln schiffte,
befanden sich in ihrer Begleitung 1200 heilige Jungfrauen auf kleinen Schiffen.
Einige von diesen waren erkrankt und mußten in der Nähe von Wyhlen bei
Grenzach das Schiff verlassen. Es waren die Heiligen Kunigunda, Mechtildis,
Wibrandis, Chrischona und Christiana. Die drei ersteren Frauen wandten sich dem
Dinkelberg zu, und sie kamen zusammen zunächst auf dem Rührberg zu dem
Hofe Raperschweil. Auf dem Wege dahin mußten sie über einen tiefen Wassergraben
„ohne Steg oder Brucken". Doch wundersamerweise schuf ihnen der Himmel
eine Brücke, auf der sie leicht auf die andere Seite des Grabens kommen
konnten. Ein Eichbaum hatte sich nämlich über den Graben gesenkt. Eine von
den Jungfrauen hatte einen Stab in der Hand, der einen köstlichen Duft ausströmte
; und als die Frauen starken Durst verspürten, stieß sie diesen Stab nur
ein wenig in den Boden und eine Quelle sprudelte hervor. Diese wurde gefaßt,
und das Brünnlein wurde „Mägdebrunnen" oder auch „Jumpferebrunne" genannt.
Den Weg, den die Jungfrauen gegangen waren, hieß man „Mägdeweg" oder
auch „der Heiligen Jungfrauen weg". Der Ort, an dem die Quelle entsprang, wurde
vorher ängstlich gemieden, denn ein giftiges Gewürm hatte sich dort angesiedelt.
Nachdem die heiligen Jungfrauen dorthin gekommen waren, sah man diese Würmer
in ihren Formen zu Stein verwandelt.

9S


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0100