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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0107
Hermann III., Markgraf von Baden und Verona, Landgraf im Breisgau

(1130—1160)

Weit mehr als bei seinem Vater lassen sich bei Hermann III. Bemühungen erkennen
, den Anforderungen, welche das Reich und die Kurie an ihn stellten,
gerecht zu werden. Dabei war der Staufer Konrad III. bestrebt, den Markgrafen
für seine Seite zu gewinnen, zumal sowohl die innere wie äußere Lage des Reiches
sich nach den unglückseligen Jahren des Investiturkampfes äußerst schlecht gestaltete
und bei der bevorstehenden Verlobung der Zähringerin Klementia mit
Heinrich dem Löwen mit einem beachtlichen Machtzuwachs der Weifenpartei zu
rechnen war.

Mit seinem Kaiser zog Hermann 1135 gegen die auf ständigen Sachsen. An
Konrads Seite erlebte er 1140 die Eroberung der von Weif von Altdorf besetzten
Burg Weibertreu. Nach weiteren sechs Jahren zählte er zu jenen geistlichen und
weltlichen Fürsten, die sich vom Clunyazenser Bernhard von Clairvaux für die
Teilnahme am zweiten Kreuzzug begeistern ließen. Im Verlauf der hin- und herwogenden
Kampfhandlungen befand er sich meist im engeren Gefolge seines
Kriegsherrn. Zwei Jahre nach der unrühmlichen Rückkehr mit dem Rest seiner
Ritter und Knechte belehnte ihn Kaiser Konrad mit der Markgrafschaft Verona.
Vorher schon, auf dem ersten nach Beendigung der Kreuzfahrt einberufenen
Fürstentag zu Regensburg, bezeichnete ihn die Liste der anwesenden Zeugen mit
Hermann, Markgraf von Verona.

Treu stand er auch zur Kirche. Bald nach seinem Regierungsantritt schenkte
er der Pankratiuskirche zu Backnang ein Gut im nahen Heiningen. Als eius dem
loci advocatus zeichnete er im Mai 1139 für die Reichsabtei Selz i. Eis. Am
wichtigen Verkehrsweg von Worms nach Straßburg gelegen, wurde diese Abtei
bald zum Ausgangspunkt für seine Gebietserwerbungen auf linksrheinischem
Boden. Am 12. Juli 1152 bestätigte ihm Kaiser Friedrich L, daß mit Einwilligung
des Vogtes der Abtei Erstein b. Schienst., des Grafen Hugo von Dagsburg, die
dortige Äbtissin ihm die curtis in Besigheim vermacht habe. Zusammen mit
Backnang wurde Besigheim zum Vorposten für seine und seiner Nachfolger Besitzerweiterungen
im Neckar- und Jagstgebiet.

Zu der eingangs erwähnten Belehnung Bertholds des Bärtigen mit dem Stammesherzogtum
Kärnten und der Markgrafschaft Verona seien zwei zeitgenössische
Hinweise hier angeführt:

„Conrad, welcher den Kärntnern vorstand, räumte sterbend den Platz. Sein
Herzogtum erhielt Berthold, von Geburt ein Schwabe" (1061). Auf das Amt
Bertholds als seines marchio Veronae weist ein Eintrag in den Ree. des Chartes de
Cluny hin (1072).

Deutlicher sprechen eine Reihe von Belegen: Ein Schreiben, ausgestellt in curia
Paduani episcopatus, beginnt mit den Worten: Dum in Dei nomine in iudicio
resideret dominus Marchi Hermannus ... Es bestätigt ein Urteil des markgräflichen
iudices, nach welchem alle Lehengüter, die einige Dienstleute widerrechtlich
veräußert hatten, der Kirche wieder zurückgegeben werden müssen. Verfaßt ist
das Schriftstück von Barbarossas Notar Ugizo per preeeptum Marchi Marchionis
Hermanni.

Darüber hinaus klagt in derselben Zeit Probst Cuno von Treviso dem Her-
manno inclito Marchioni, daß Uberto Baracani und seine Brüder einige Kirchengüter
in unrechtmäßigem Besitz haben.7)

Hermann IV., Markgraf von Baden und Verona, Landgraf im Breisgau

(1160—1190)

Die erste Kunde über den Markgrafen Hermann IV. berichtet von einem
Kaufvertrag, den er im Jahre 1161 im Castro Hahberc, der heutigen Burgruine

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