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bei Emmendingen, mit dem Abt des Klosters Tennenbach abschloß. Im elften
Jahrhundert erbaut, diente diese Wehranlage seither dem 1102 erstmals genannten
Geschlecht der Herren von Hahberc. Dem Markgrafen diente sie fortan als militärischer
Stützpunkt seiner Güter im nördlichen Teil des Breisgaus.
Weniger als sein Vater erscheint er als Gast am Hofe Barbarossas. In dessen
Heer erlebt er den Sieg über die Lombarden wie auch die Zerstörung Mailands.
1183 hält er sich mit andern Dynasten in Konstanz auf, wo nach langen Verhandlungen
den Lombarden die Unabhängigkeit zugesichert wird. Im Laufe des folgenden
Jahres finden wir ihn mit seinem Gefolge auf dem Reichsfest zu Mainz,
dem Glanzpunkt ritterlicher Kultur des Jahrhunderts. 1189 schließt er sich dem
Heer der Kreuzfahrer an. Zusammen mit dem Herzog von Meran sichert er die
Nachhut des nur langsam sich vorwärts bewegenden Heereszuges. Wenige Tage
nach dem Tod seines Kaisers in den Fluten des Salephs setzt die Pest auch seinem
Soldatenleben ein unerwartetes Ende. Am selben Tag wie der Bischof Godefried
von Würzburg wird auch er in Antichien begraben.
Mit großer Wahrscheinlichkeit entstammte die Gemahlin Hermanns dem Tübinger
Grafengeschlecht. Beweise dafür glaubt die Forschung dort zu erkennen, wo
die Tübinger und Badener an denselben Orten begütert waren. Auch die in manchen
Urkunden den Namen beigefügten Bezeichnungen consanguineus und avun-
culus sprechen für diese Annahme.
Auch aus der Zeit Hermanns IV. liegen Beweise vor, die seine Verwaltungstätigkeit
in der Markgrafschaft Verona bezeugen: Sein Notar Vitalis beglaubigt
im Jahr 1173 zu Vizenza den Wortlaut einer von Barbarossa unterzeichneten Urkunde
.
Claribalinu sacri Palatii notarius iussi Armani fertigt am 22. Mai 1184 in
Comitatu Maguncie ein Dokument aus, das mit folgenden Worten beginnt:
Dominus Armanus Teotonicus totius Marchi Veronensis Marchio investivit Buzo-
nem de Veronensi civitate . . .
Hermann V., Markgraf von Baden und Verona, Graf im Pfinzgau
(1190—1242)
Im selben Jahr, da Hermann IV. den Kreuzfahrertod erlitt, begann mit der
Erbteilung durch seine Söhne die Zersplitterung der altbadischen Lande. Hermann
V. übernahm zum Ufgau mit der Burg Baden die weithin zerstreut liegenden
badischen Ländereien. An seinen Bruder Rudolf fielen die Besitzungen im nördlichen
Breisgau um das von seinem Vater erworbene Castrum Hahberg. Nach diesem
nannten sich die Regenten dieser damit entstandenen Herrschaft Markgrafen
von Hachberg, Landgrafen im Breisgau. Der jüngste Bruder, Friedrich, ist wiederholt
in Urkunden genannt. Jedoch kehrte er — wie sein Vater — nicht mehr von
einem Kreuzzug zurück. 8)
Durch seine Ehe mit Irmengard, Tochter des Sachsenherzogs Heinrich, Enkelin
Heinrich des Löwen und dessen Gemahlin Mathilde von England, trat Hermann V.
in enge verwandtschaftliche Verbindungen mit angesehenen Geschlechtern. Irmengards
Mutter entstammte dem schwäbischen Herzogshause. Deren Schwester Agnes
war die Gemahlin des Bayernherzogs Otto, und Gertrud, die Frau seines Sohnes
Hermann, verband ihn mit der Herzogsfamilie von Österreich und Steiermark.
Die Verwandtschaft sowohl mit den Weifen wie auch mit den Staufern brachten
den Markgrafen anfangs in eine nicht beneidenswerte Lage. Mit seinem Bruder
Rudolf wohnte er 1209 der Kaiserkrönung seines Schwagers Otto von Braunschweig
bei. Nachdem dieser mit seinen englischen Bundesgenossen im Kampf gegen
Frankreich bei Bouvines unweit Lille eine Niederlage erlitt, zählte er bald zu den
zuverlässigsten Gefolgsmannen Kaiser Friedrichs IL Als ein gern gesehener Gast
kehrte er immer wieder in der Pfalz zu Hagenau ein. Wiederholt begleitete er
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