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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0110
Der einzige Sohn aus der Ehe seines bereits genannten Bruders mit Gertrud,
der Herzogstochter von Österreich und Steiermark, war Friedrich. Er nannte sich
Herzog von Österreich und Steiermark, Markgraf von Baden und Verona. Zusammen
mit Konradin, dem letzten Sproß des Staufergeschlechts, wuchs er am
Hofe des beiden verwandten Bayernherzogs Ludwig auf. An der Spitze eines
Reichsheeres zogen sie nach Italien. In der Schlacht bei Tagliacozza besiegt und
adit Tage darauf in Gefangenschaft geraten, beschlossen beide durch Henkershand
am 29. Oktober 1268 auf dem Marktplatz von Neapel ihr junges Leben.

„Nu stund das riich dozumol on stüuer wol zwanzig johr. Do underroch sich
jeder herre der stette un des landes, das ihme gelegen was. Also nahm der bischof
vo Stroßburg die stette Hagenow, Ehenheime, Offenburg, Gengenbach un viele
bürge un dörfer. Das selbe det der markgrave vu Baden un der vu Wirtemberg un
ander groven in Swoben, . . .untz der grove Rudolf vu Habsburg kunig wart.
Der betwang die herren un groven alle . . ." (Twinger v. Königshofen: Deutsche
Chronik).

Die Hausklöster der Markgrafen von Baden
1) Das Augustiner-Herrenstift zu Backnang

Nachdem Judith, die Gemahlin des Markgrafen Hermann L, die Pfarrkirche
zu Backnang mit Besitz ausgestattet hatte, gründete dort Hermann II. ein Augustiner
-Herrenstift. Im Jahre 1116 wurde die Einrichtung dem unmittelbaren Schutz
Roms unterstellt. Papst Pauschalis gewährte ihm das Recht der freien Abtswahl
sowie auch die seines Vogtes. Somit wurde die päpstliche Schutzurkunde die
kirchenrechtliche Grundlage des Herrenstiftes. Zu den zahlreichen Dorfvogteien,
in welchen es begütert war, zählten auch Ottmarsheim und Ostheim.

Von 1130 bis 1248 war der Friedhof zu Backnang die Grabstätte der badischen
Markgrafenfamilien.

2) Das Kloster der Zisterzienserinnen in Lichtental

Diese weithin bekannte kirchliche Einrichtung geht auf Irmengard, die Gemahlin
Hermanns V. zurück. Wie aus der Stiftungsurkunde vom Jahr 1245 hervorgeht,
reichten ihre Eigenmittel bei weitem nicht aus, um das angefangene Werk zu
vollenden. Der Mutter überließen daher ihre beiden Söhne den Kirchensatz von
Baden-Baden und Ettlingen, die weltlichen und geistlichen Zehnten von Dorfvogteien
9) und Hofgütern, ferner den Zins von der Abtei Selz i. Eis.

Den Lebensabend verbrachte Irmengard ,0) in ihrem Kloster. Als ihr Todestag
gilt der 24. Februar 1260. An der Seite ihres Gemahls ruht sie vor dem Hochaltar
des Gotteshauses. Aus der Fülle seiner künstlerischen und kunstgewerblichen
Schätze sei vor allem die Grabtafel der Stifterin genannt. Sie ist ein Werk des
Straßburger Meisters Wölflin von Rufach. Die im romanischen Baustil gehaltene
Totenkapelle diente in den Jahren 1248 bis 1372 den Markgrafenfamilien als
Grablege.

Wie nur wenige seinesgleichen hat Kloster Lichtental alle Stürme der folgenden
Jahrhunderte, auch die der Säkularisation, glücklich überstanden.

Anmerkungen:

(1) „In der Hand Bertholds waren die Grafschaften Breisgau, Thurgau, Albgau und
Ortenau; 1061 fügte er seiner tatsächlichen Macht den entsprechenden Rang hinzu,
indem er den Herzogstitel von Kärnten erhielt." (Prof. P. Hofer, Bern)

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