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Beitrag über die Ur- und Frühgeschichte, P. Stintzi einen entsprechenden über die Landesgeschichte
bei (16 bzw. 14 Seiten Kleindruck). Eine monographische Studie über die Abtei
Lützel (Lucelle) verdanken wir A. Chevre (darin eine Liste aller Äbte von 1124 bis 1792).
Kurze Skizzen sind den beiden Museen in Oltingen und Altkirch (R. Muller, L. Golfier),
sowie Quellen und Brunnen (E. Braun) gewidmet. Auch hier darf ein Aufsatz von Marc
Grodwohl über das Sundgauer Bauernhaus und sein „ameublement" (Farbtafel) unser
Interesse in Anspruch nehmen.
Breiteren Raum nehmen Aufsätze verschiedener Autoren (R. Muller, Anne Franck-
Neumann, R. Matzer) über Sundgauer Dichter ein (Nathan Katz - Charles Zumstein -
Georges Zink) mit Proben (auch Schriftproben) ihrer noch weithin niederalemannischen
(oberrheinischen) Lyrik, ein gerade dem Markgräfler mitunter ungewohntes Idiom. Die
beispielhaft gebrachten Verse vermitteln köstlichen Genuß und stimmen den Mundartfreund
oft in Thema und Diktion nachdenklich. Es folgen Aufsätze von J. V. Litschgi und
P. Krafft über Maler aus dem Sundgau, welche die Landschaft und ihre Menschen gestaltet
haben (Robert Breitwieser - Arthur Schachenmann).
Liegt der Wert des Mülhauser Sonderheftes mehr in Darstellung und Verteidigung
der Naturlandschaft und ihrer angestammten Siedlungsformen, so hier mehr in deren
Erfüllung durch den Menschen und seine Geschichte, den Zeugnissen seines Gestaltungsdranges
im Haus, in Wort und Bild. Das Studium des Heftes fördert für uns viel
Interessantes zutage und regt zu Vergleichen an. Damit trägt es dazu bei, unseren
unmittelbaren Nachbarn im Westen noch besser kennen zu lernen.
(O. Wittmann)
„Museen und Sehenswürdigkeiten zwischen Vogesen, Schwarzwald und Jura" —
„Musee et monuments de la region de pays"
Mit diesem Titel erscheint zu Ostern 1975 als Beitrag zum Europäischen Jahr der
Denkmalpflege ein Taschenbuch mit den wichtigsten Angaben über 140 Museen und
Sammlungen (Adressen, Öffnungszeiten, Inhalt) und die historischen, kulturellen und landschaftlichen
Besonderheiten aus über 400 Orten rund um Basel, etwa im Bereich Gerard-
mer — Ribeauville — Emmendingen — Triberg — Löffingen — Waldshut — Baden (CH) —
Beromünster — Solothurn — Porrentruy — Ballon d'Alsace). Der zweisprachige Titel deutet
zugleich auf den deutsch-französischen Text. Dieses grenzüberschreitende Thema will erstmalig
das kulturelle Erbe im alemannischen Raum um das Rheinknie allen Menschen
beiderseits des Rheins gleichermaßen erschließen. Als Autoren zeichnen für den französischen
Bereich Prof. P. Stintzi, Mülhausen, für den Schweizer Teil Dr. Theo Gantner, Direktor
am Schweiz. Museum für Volkskunde Basel und Gerhard Moehring, Lörrach, für das
rechtsrheinische Gebiet. Herausgeber ist der ROTARY-Club Lörrach, der dieses Büchlein
zugleich in den Dienst der internationalen Verständigung und Begegnung stellen will. Den
Druck besorgte die Fa. Kropf und Herz, Lörrach 3. Der äußerst niedrige Preis von
ca. DM 4,— möchte das Büchlein (200 Seiten) für jedermann erschwinglich machen.
(G. Moehring)
Hubert Baum „DER TON", hochd. Gedichte, 88 Seiten, Ganzleinen,
Verlag Karl Schillinger, 78 Freiburg, Preis DM 13,50
eine kleine Auswahl der zahlreich eingegangenen Stimmen:
Hier klingt und singt und schwingt ein TON, der zwischen den vielen Tönen als ein
eigener herauszuhören ist. „Leise" klingt er auf, „Tief" dringt er ins Ohr und ins Gemüt,
„Streng" waltet sein Gesetz, „Ernst" und gehalten ruft er wie eine späte Abendglocke zu
Andacht und Gebet und „Verhalten" schwingt er aus. Die fünf „Kapitel" des Gedichtbandes
, sofern man das Wort als Überschriften der einzelnen, sich gegenseitig ergänzenden
und in die Tiefe, Schicht für Schicht führenden Hauptteile als Namen verstehen will,
lassen den Leser ahnen, daß hier TON mehr bedeutet als mehr oder minder zufälliger
Titel: gleichsam als das Thema der dichterischen Fuge. Wer Hubert Baum nur als Meister
alemannischer Dichtung kennt, staunt und bewundert seine überraschende Vielseitigkeit und
den inhaltlichen, gedanklichen wie den formalen Reichtum seines hochdeutschen Füllhorns,
das er hier vor uns ausschüttet. Da finden wir alles vom einfachen klassisch geprägten Lied,
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