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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0141
ja sogar vom Volkslied im besten und höchsten Sinne des Wortes bis zur reimlosen freien
Gedichtform. Stücke in streng grammatischer Ordnung mit überkommener und übernommener
Gliederung wechseln mit kühnen modernen Vers- und Strophenformen. In den
Sprüchen, besonders im dritten Teil „Streng", überrascht Hubert Baum mit seinen knappen
and strengen Beispielen des alten griechischen Akrostichons. Hier bewahrheitet sich das
Wort vom „Fleiß, der in die Tiefe dringt". Nirgends wird sein Hämmern und Schmieden
unterm Klang des „Tones" auf dem Amboß des Dichters zum leeren Kling-Klang oder
zur Klang- und Formspielerei, der Baum ganz abhold ist. Er bleibt, wie er selber im
„Selbstbildnis" bekennt: „um die Kunst gelitten, ernst verschrieben . . ." vom ersten
bis zum letzten Ton: leise, tief, ernst, streng und verhalten.

Dr. Karl Friedrich Rieber

Hedwig Salm: „Sie haben im Verzichten, Nehmen und Geben eine große innere Reife
erlangt und einen hohen Stand einmaliger eigenster wahrer Dichtkunst erreicht in dem
Band DER TON, welchen ich in seinen fünf Besonderheiten und dichterischem und
menschlichem Mitschwingen der Seele in mich aufnehme und gerne und oft in mir weiterklingen
lassen werde . . (17. 9. 1974)

Prof. Dr. Karl Asal, Min.-Rat a.D.: „Wenn man Ihre neueste Schöpfung DER TON
gelesen aus der Hand legt, fühlt man sich dem Alltag entrückt. Eine Welt hochfliegender
Gedanken, schöpferischer Bilder und selbstempfundener und darum ergreifender Gefühle
hat sich aufgetan. Gerade der alternde Mensch findet in der Fülle so vieles, das ihn anspricht
und über seine geistigen und leiblichen Beschwernisse hinwegtröstet. Sie haben mit
diesen, aus der Tiefe Ihres Geistes und Gemüts hervorgegangenen Gedichten dem Kranz
Ihrer dichterischen Schöpfungen ein neues, unverwelkliches Blatt hinzugefügt." (17.11.1974)

Prof. Paul Zinsli, Bern: „. . . In diesen feingeformten Gedichten haben Sie einen unverkennbaren
persönlichen Ton getroffen und echtem Fühlen einen starken lyrischen Ausdruck
zu geben vermocht. Auch bewundere ich den feinen Klang Ihrer Verse. Sie haben noch
den Mut zu Reim und strophischer Gestaltung. Dies Wagnis ist nicht selbstverständlich in
unserer Zeit. . • (20. 11. 1974)

Gerhard Jung: „ . . .Daß Hubert Baum nicht nur als Mundartdichter zu den Besten am
Oberrhein gehört, sondern auch die Schriftsprache meisterhaft zu dichterischer Gestaltung
gebraucht, ist bekannt. In seinem neuen Lyrikband DER TON hat er sich über die Ebene
des Meisterlichen noch weit hinausgehoben. Alles an diesem Werk ist gut, die Zucht und
Klangfülle der Sprache und der Form; vor allem aber sind es die Inhalte, die anrühren
und bewegen . . ." (1. 12. 1974)

Prof. Dr. Wolfgang Kleiber: „. . . Ich sehe bewundernd, wie meisterlich bei Ihnen die
echten Töne der Mundart, wie ja auch unserer Hochsprache im dichterischen Ausdruck
erklingen . . .« (9. 12. 74)

Fridolin: „ e Baseldytsch-Sammlig", 230 Seiten, Birkhäuser-Verlag, Basel, Fr. 18.—.

Wie hätte sich wohl die hochdeutsche Sprache entwickelt, wenn Martin Luther ein
Basler gewesen wäre und die Bibelübersetzung in der Stadt am Rheinknie geschrieben
hätte? Es wäre doch gut auszudenken, daß wir dann im ganzen deutschen Sprachraum
eine Hochsprache hätten, die noch ziemlich dem Alemannischen gliche. Die Frage kommt
gar nicht so von ungefähr, denn die um den jungen Rhein Lebenden wußten damals noch
nicht, was eine Ziege ist; sie sagten dazu „Geiß", und als der erste Nachdruck von Luthers
Neuem Testament 1523 in Basel erschien, mußte der Verleger Adam Petri „ein klein
Register" beifügen, um dem damaligen alemannischen Leser zu erklären, daß Luthers
Anstoß = „Ergernuß", daß ein Khan = ein „Weidling" und ein Knöchel (Knöchel) =
„ein Gleich" sei und so fort. Dieses Glossar des Adam Petri kann man heute mit Fug
und Recht als ein erstes alemannisches Wörterbuch bezeichnen, jedenfalls als die erste
„Baseldytsch-Sammlig". Was wunder also, wenn in dieser Schweizer Tradition sowohl das
erste wissenschaftliche Sammelwerk alemannischer Wörter, das „Schweizerische Idiotikon",
entstand, dessen Anfänge auf das Jahr 1812 und auf den Namen Stalder zurückgehen,
als auch weitere Wörterbücher in Basel selbst: so um 1760 Johann Jakob Sprengs „Idiotikon
rauracum" (Manuskript auf der Basler Universitätsbibliothek) und 1879 G.A.Seilers
„Die Basler Mundart", eine Sammlung mit baselstädtischen und basellandschaftlichen Ausdrücken
.

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