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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 1/2.1976
Seite: 67
(PDF, 32 MB)
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dem alten Stand. Bei der weiteren Entwicklung hat sich das Verhältnis nicht
wesentlich verändert und dürfte auch weiterhin betriebswirtschaftlich von ausschlaggebender
Bedeutung sein.

Als absolute und unabdingbare Forderung ergab sich hieraus die Mechanisierung
der Arbeitswirtschaft; also möglichst weitgehender Ersatz von Arbeitsaufwand
durch Maschineneinsatz. Es bedarf in diesem Zusammenhang wohl keiner
weiteren Erörterung, daß mit der alten Arbeitswirtschaft keine Parität mehr mit
anderen vergleichbaren Erwerbsmöglichkeiten zu erreichen ist. Dies ist durch die
Praxis mit der fast revolutionär sich durchsetzenden Mechanisierung der Bewirtschaftung
zur Genüge erwiesen. Als Voraussetzung eines möglichst weitgehenden
Rationalisierung der mechanisierten Bewirtschaftung ist in vielen Fällen eine
Neuordnung des Besitzstandes und Verbesserung der Bewirtschaftungsmöglichkeit
mit Maschinen erforderlich. Es handelt sich dabei um die Zusammenlegung des
meist in viele kleine Parzellen zersplitterten Grundbesitzes, der Einrichtung eines
zweckmäßigen Wegnetzes und der Wasserführung.

Mit Reblandflurbereinigungen ist der Weinbau bisher nahezu vollständig
im ganzen Markgräflerland für die moderne Bewirtschaftungstechnik eingerichtet
worden. Dies bedeutet mit dem edelsten Produkt unserer Heimat eine Renaissance
unseres Weinbaues, der damit eine bedeutende Rolle im Kulturartenverhältnis unserer
Landschaft spielt.

Es mag an dieser Stelle vermerkt werden, daß die ersten Verfahren aus Notlagen
heraus entstanden. Die Veranlassung hierzu waren Kriegsschäden in nahen
Frontgebieten. Diese ersten Verfahren wirkten als nachahmenswerte Beispiele für
den Neuaufbau des gesamten Weinbaus im Markgräflerland. Der Rebenaufbau
bildet damit ein wichtiges Kapitel in der Chronik jeder Weinbaugemeinde.

Obwohl es sich beim Weinbau um die arbeitsintensivste Kulturart handelt,
gelten die gleichen Normen und Forderungen für die übrige landwirtschaftliche
Nutzfläche, dem Obstgelände, den Äckern und Wiesen, einschließlich der Viehhaltung
.

Die Produktionsbasis und Produktivität der Landschaft

In ihrer Ausgestaltung ist die Landschaft nicht nur durch die Flurbereinigungsverfahren
, sondern auch durch die Neuordnung der Verhältnisse der Kulturarten
und des Anbaus auf dem Ackerland verändert worden. Als Produktionsbasis soll
damit letzten Endes eine befriedigende Produktivität, also ein paritätisch befriedigendes
Einkommen mit der Landbewirtschaftung erreicht werden.

Es handelt sich im wesentlichen um folgende auffallende Veränderungen:

1. Einschränkung des Futterbaus für die Großviehhaltung.

2. Ersatz des Kartoffelanbaus durch den Hybridmais.

3. Arrondierung, und im Vergleich mit anderen Weinbaugebieten, die verhältnismäßig
bescheidene Vergrößerung des Reblandes.

Die mit Ersatz des Zugviehs durch den Traktor eingesparte Futterfläche ist
in der Großviehhaltung bei weitem nicht mit Nutzvieh (Rinder) zur Erzeugung
von Milch und Fleisch verwertet worden. Soweit dies möglich war, wurde Dauergrünland
(Wiesen) in erheblichem Umfang umgebrochen und für eine produktivere
Ackernutzung eingerichtet. In der Fruchtfolge des Ackerlandes verlor dabei
auch die Köngin der Futterpflanzen, die Luzerne, und mit ihr der Rotklee erheblich
an Bedeutung.

Der Maisanbau gilt, mindestens zeitweilig, produktiver als der Kartoffelbau.


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