http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-01-02/0071
Die LN. mit dem Viehbestand wird folgendermaßen bewirtschaftet:
755 ha Wiesen 18%
552 ha Reben 14%
2 848 ha Ackerland 68 % GVE. zus. rd. 2 000 je ha 0,5
In dieser Kombination erreicht der Weinbau in der Regel mindestens die
Hälfte des gesamten Produktionsvolumens. An der anderen Hälfte ist mit einem
größeren Teil der Ackerbau und dann die Viehhaltung beteiligt.
Die dargestellten Formen der Landnutzung mit der Viehhaltung sind nun eng
mit der Frage verbunden, welcher Arbeitsaufwand hierfür erforderlich ist, oder
welche Wirtschaftsfläche kann je Arbeitskraft bewältigt werden. Es können hierfür
, gemäß authentischen Feststellungen, in entsprechenden Buchführungsbetrieben
mit einem bescheidenen Spielraum, 7—10 ha veranschlagt werden. Dies ist mehr
oder weniger als ein Soll zur Erfüllung eines Jahrespensums von 2 200 Arbeitsstunden
zu betrachten; aber auch ein Aufwand des wichtigsten Produktionsmittels,
mit welchem sehr sorgfältig umgegangen, andererseits aber voll ausgeschöpft
werden muß, um einen befriedigenden Arbeitsertrag (Verdienst) zu erreichen. Dies
gilt für die Landbewirtschaftung mit oder ohne Viehhaltung gleicherweise als
Beschäftigung im Hauptberuf oder als Nebenerwerb. Der Weinbau ist immer noch
eine beliebte Domäne des Nebenerwerbs.
Die berufliche Gliederung der Bevölkerung
Mit der Mechanisierung und Rationalisierung der Landbewirtschaftung ist
eine erhebliche Vergrößerung der Wirtschaftsfläche je Arbeitskraft verbunden.
Die Folge hiervon ist, empfohlen und gefördert, eine Abwanderung aus der Landwirtschaft
in andere Berufe. Die Landflucht eines beträchtlichen Teils der landwirtschaftlichen
Bevölkerung, seinerzeit (1933/45) als destruktiv diffamiert, bekam in
der Nachkriegszeit ihre gegenteilige Bedeutung. Es sind damit ganz erhebliche
Veränderungen der beruflichen Gliederung in der Bevölkerung verbunden.
Die Einwohnerschaft der 11 genannten Gemeinden veränderte sich folgendermaßen
:
1939 9 361 Einwohner
1961 12 048 Einwohner
1973 15 863 Einwohner
Als Berufszugehörige zur Landwirtschaft wurden für das Jahr 1939 3 964 Einwohner
statistisch festgestellt. Dies entsprach einem Durchschnitt von rund 43 Prozent
der Einwohnerschaft.
Mit der Mechanisierung der Bewirtschaftung ist eine bedeutende Vergrößerung
der Wirtschaftsfläche je Arbeitskraft (AK) in der Landwirtschaft und dem Weinbau
verbunden. Es muß hierzu aus betriebswirtschaftlichen Gründen zur Erlangung
eines befriedigenden Einkommens zumindest das Doppelte im Vergleich zu 1939
veranschlagt werden. Dies bedeutet eine Minderung des Arbeitskräftebedarfs in
der Landwirtschaft mit dem Weinbau auf die Hälfte mit entsprechender Reduzierung
der landwirtschaftlichen Bevölkerung.
Die Schichtung der Einwohnerschaften in bezug auf die Berufszugehörigkeit zur
Landwirtschaft sieht demnach folgendermaßen aus:
1939: % 1973: %
Einwohnerschaft: 9 032 100 15 863 100
Berufszugehörigkeit
zur Landwirtschaft: 3 693 43 1 846 11 — 12
69
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-01-02/0071